Qualifikation zur Fußball-WM Jetzt wird's brenzlig
09.09.2009, 10:18 UhrDie Franzosen zittern. Die Portugiesen bangen. Und die argentinische Nationalelf hofft, dass sie die WM 2010 nicht vor dem Fernseher verfolgen muss. Während sich Teams wie Spanien und England ihres WM-Tickets schon fast sicher sind, ist die Stimmung in anderen Fußball-Nationen mehr als angespannt.

Der Traum von der Direktqualifikation könnte für die Franzosen heute Abend schon ausgeträumt sein.
(Foto: Reuters)
Erst 8 von 32 Mannschaften sind für die WM-Endrunde gesetzt. Die Qualifikation geht in die letzte, heiße Phase. Ex-Weltmeister England und Europameister Spanien können sich heute das direkte Ticket für die Fußball-WM in Südafrika sichern. England wäre mit einem Heimsieg gegen Kroatien durch, Spanien muss dagegen selbst im Falle eines fest eingeplanten Erfolgs gegen Estland auf türkische Schützenhilfe gegen Bosnien-Herzegowina hoffen. Frankreich und auch Portugal dagegen kämpfen gegen das Aus und stehen unter Siegzwang.
Bangen bei den Franzosen
Frankreich muss nach dem schwachen 1:1 gegen Rumänien um die direkte Qualifikation bangen. Mit 14 Punkten liegen sie 4 Punkte hinter dem Gruppenersten Serbien, gegen den sie heute Abend antreten. Sollten die Serben gewinnen, sind sie schon direkt qualifiziert und Frankreich wird sich mit dem Kampf um Platz zwei begnügen müssen.

Zuversicht sieht anders aus. Weltfußballer Christiano Ronaldo muss um den Einzug seiner Elf in die WM-Endrunde bangen.
(Foto: AP)
Der Vize-Europameister von 2004, Portugal, bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm, wenn es um die Qualifikation für die WM 2010 geht. Das Team um Superstar Christiano Ronaldo muss sogar fürchten, sich nicht einmal für die Playoffs zu qualifizieren. In der Europa-Gruppe eins steht momentan Dänemark mit 17 Punkten an der Spitze, gefolgt von Ungarn mit 13 Punkten. Schweden ist nur einen Punkt dahinter, und dann erst folgt Portugal mit 10 Punkten. Die Portugiesen spielen heute Abend gegen den Gruppenzweiten Ungarn – im Falle einer Niederlage rückt also selbst Rang zwei in weite Ferne.
Auch in Südamerika wird gezittert. Nachdem sich Brasilien durch einen Sieg gegen Argentinien nun sicher direkt qualifiziert hat, muss Argentinien um den Einzug in die Endrunde bangen. In Südamerika qualifizieren sich die ersten vier Plätze direkt, Platz fünf für die Playoffs. Sollten die Argentinier (Platz 4, 22 Punkte) heute in Paraguay (Platz 3, 27 Punkte) verlieren, könnte es eng werden mit der Qualifikation, denn Kolumbien und Ecuador warten mit nur zwei Punkten Rückstand auf Rang fünf und sechs auf ihre Chance zum Direkteinzug.
Spanien fast durch, Italien knapp vorn
Spanien hat alle sieben Spiele der Gruppenrunde gewonnen – der erste Platz in der Gruppe 5 ist mit bisher 21 Punkten so gut wie sicher. Spanien spielt heute Abend gegen Estland und könnte sich durch einen Sieg noch weiter vom Zweitplatzierten Bosnien-Herzegowina (15 Punkte) absetzen – oder den Abstand halten, sollten diese heute gegen die Türkei ebenfalls gewinnen. Letztere kann sich mit nur 11 Punkten keine Hoffnungen auf eine Direktqualifikation machen, und auch die Chancen auf Platz zwei sind denkbar gering.
In England herrscht dagegen schon Vorfreude auf die WM. Am Abend tritt das Team gegen Kroatien an, und ein Sieg könnte das Ticket nach Südafrika schon sicher lösen. Und an etwas anderes denken die Mannen um Fabio Capello gar nicht: "Wir gehen ins Spiel mit dem Wissen, dass wir bei einem Sieg bei der WM sind. Wir denken an nichts anderes", sagte etwa David Beckham.
Titelverteidiger Italien muss weiter auf Sieg spielen, denn der Vorsprung in Gruppe acht ist nur hauchdünn: Verfolger und Zweitplatzierter Irland hat zwar ein Spiel mehr auf dem Konto, ist mit nur einem Punkt Rückstand aber in Schlagdistanz. Die Weltmeister müssen sich am Abend gegen Bulgarien behaupten. Sollten sie verlieren oder nur unentschieden spielen, könnte Irland sie im nächsten Spiel im Oktober (Italien - Irland) an der Tabellenspitze ablösen.
Quelle: ntv.de