Comeback in Teilzeit Jörg Schmadtke zurück bei "96"
10.09.2012, 15:01 Uhr
Will bis zum Jahresende noch langsam machen: Jörg Schmadtke.
(Foto: dapd)
Für Jörg Schmadtke ist die berufliche Auszeit bei Hannover 96 seit Montag beendet - teilweise. Nach einer privat bedingten Pause kehrte der Sportchef der Niedersachsen vorerst als Halbtagskraft an seinen Schreibtisch zurück.
Beim WM-Qualifikationsspiel am Freitag in der Arena am Maschsee gegen die Färöer war Jörg Schmadtke noch Ehrengast, seit Montag hat ihn der Bundesliga-Alltag wieder - zumindest als Halbtagskraft. Nach einer elfwöchigen Auszeit aus privaten Gründen hat der Sportchef von Hannover 96 seine Arbeit wieder aufgenommen und dabei ein weitgehend bestelltes Feld vorgefunden.
"Alle haben einen guten Job gemacht, ein Eingreifen war gar nicht nötig. Die Dinge waren in guten Händen. Anscheinend hätte ich noch länger wegbleiben können", sagte der 48-Jährige mit einem Schmunzeln. Nahezu alle Spielertransfers der Niedersachsen hatte er noch bis Ende Juni selbst abgewickelt, den Rest erledigten die Profis selbst - mit der erneuten Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League.
Genutzt hat Schmadtke seinen verlängerten Sonderurlaub, um ausgiebige Ferien mit der Familie zu machen und den Umzug von Frau Andrea und Tochter Mara von Düsseldorf nach Hannover zu organisieren. Und damit der ehemalige Bundesliga-Torhüter sich nicht allzu gierig auf die Arbeit stürzt, "ist besprochen, dass ich bis zum Jahresende halbe Tage arbeite."
Terminstress und Vertragsverhandlungen
Was nicht ganz leicht werden wird, denn die Norddeutschen sind auch national glänzend gestartet, stehen in der Bundesliga auf dem dritten Tabellenplatz und im DFB-Pokal in der zweiten Runde. Das bedeutet eine Hetzjagd von 23 Pflichtspielen bis Weihnachten, der pure Terminstress für die "Roten" und damit wohl auch für Schmadtke. Und die vielleicht wichtigste Personalentscheidung in Hannover muss auch noch abgearbeitet werden, der Vertrag von Trainer Mirko Slomka läuft zum Saisonende aus.
Nicht nur der deutsche Rekordmeister Bayern München soll starkes Interesse an der Verpflichtung des Erfolgscoaches haben. Es könnten zähe Verhandlungen werden, denn das Verhältnis der beiden 96-Führungskräfte war und ist nicht spannungsfrei. Zudem liegt die allerletzte Entscheidung bei 96-Präsident Martin Kind, der mit seinen beiden Leitenden Angestellten in der Vergangenenheit immer mal wieder über Kreuz lag und in Personalfragen häufig unberechenbar ist. Aber da der Unternehmer auch die "positive Reibung" zwischen Schmadtke und Slomka schätzt, scheint eine Fortsetzung der gemeinsamen Arbeit eine durchaus realistische Option zu sein.
Quelle: ntv.de, sid