Fußball

Fahrlässige Tötung? Junior Malanda war nicht angeschnallt

Die Fans des VfL Wolfsburg trauern um den verstorbenen Junior Malanda.

Die Fans des VfL Wolfsburg trauern um den verstorbenen Junior Malanda.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zwei Tage nach dem tödlichen Unfall des Wolfsburger Fußballers Junior Malanda sitzt die Trauer noch immer tief. Die Mannschaft zieht sich nach Südafrika zurück und wird psychologisch betreut. Die Polizei ermittelt unterdessen gegen den Unfallfahrer.

Zwei Tage nach dem Tod des Wolfsburger Fußballprofis Junior Malanda werden immer mehr Details zum Unfalldrama auf der A2 bekannt. Der belgische Mittelfeldspieler war vor dem Unglück nach Angaben der Bielefelder Polizei auf dem Rücksitz nicht angeschnallt. Dies sei wahrscheinlich auch der Grund, weshalb der Profisportler aus dem Auto herauskatapultiert wurde, so ein Polizeisprecher. Der 20-Jährige starb noch am Unfallort.

Der Geländewagen soll sich mehrfach überschlagen haben.

Der Geländewagen soll sich mehrfach überschlagen haben.

(Foto: dpa)

Zum Unfallzeitpunkt hatte es stark geregnet. Bei Nässe gilt auf dem Streckenabschnitt ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde. Der Wagen sei ins Schleudern geraten, habe sich mehrfach überschlagen und sei gegen einen Baum geprallt, hieß es zum Unfallhergang. Zu Spekulationen in der belgischen Presse, wonach der Wagen beim Unfall etwa 250 Stundenkilometer schnell gewesen sein soll, wollte sich die Polizei nicht äußern. Sie bestätigte lediglich, dass die Geschwindigkeit den Witterungsverhältnissen nicht angepasst gewesen sei. Auch zu einer Meldung, der Fahrer habe möglicherweise keinen Führerschein gehabt, sagte die Polizei nichts.

Bei dem Unglück hatten sich Fahrer und Beifahrer schwer verletzt. Beide konnten das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen. Dem Fahrer drohen nun möglicherweise schwerwiegende Konsequenzen. Wie die Polizei mitteilt, wird gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. "Er hat sich im Beisein seines Anwaltes bereits zu der Sachlage geäußert", sagte Michael Kötter, Sprecher des Bielefelder Polizeipräsidiums, dem Sportinformationsdienst.

Training abseits der Erinnerungen

Unterdessen ist der VfL Wolfsburg am im Winter-Trainingslager in Kapstadt angekommen. Die Niedersachsen hatten ihre Reise nach Südafrika wegen der tragischen Ereignisse um einen Tag verschoben und waren erst am Sonntagabend abgeflogen. Die erste Übungseinheit in Kapstadt war für den Nachmittag geplant.

Zum Programm in Südafrika gehören auch die Testspiele am Mittwoch gegen Ajax Cape Town und am Sonntag in Port Elizabeth gegen Chippa United. Das Team wird in Kapstadt psychologisch betreut. "In einer anderen Umgebung, wo wir nicht jeden Tag Juniors Spind sehen, kann die Gruppe den Verlust besser aufarbeiten", hatte VfL-Manager Klaus Allofs vor der Abreise erklärt.

In Wolfsburg hatten am Sonntag rund 1000 Anhänger mit einem Trauermarsch an den verstorbenen Profi erinnert. In der Bundesliga und im internationalen Fußball hatte Malandas Tod Bestürzung und eine Welle der Anteilnahme ausgelöst.

Quelle: ntv.de, lsc/tno/dpa/sid

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