Kaputte Kamera ist schuld Hoeneß wütet nach Elferschießen im Supercup
18.08.2024, 12:12 Uhr
Hoeneß ist mit der Gesamtsituation unzufrieden.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Eine Wahl, die gar keine ist: Die Kapitäne des VfB Stuttgart und von Bayer Leverkusen werden vor dem Elfmeterschießen vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Entscheidung kann nur auf ein Tor herbeigeführt werden - weil eine Kamera kaputt ist. Das empört Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß und Torschütze Deniz Undav.
Sebastian Hoeneß war wütend. Der Trainer des VfB Stuttgart ärgerte sich nicht nur über den einmal mehr verschenkten Sieg, er haderte auch mit dem Elfmeterschießen auf das aus seiner Sicht falsche Tor. Denn dieses musste im deutschen Supercup vor dem Leverkusener Fanblock ausgetragen werden. Der banale, aber folgenschwere Grund: Auf der anderen Seite des Spielfeldes war den Aussagen der Beteiligten zufolge eine Torkamera für die Torlinientechnologie kaputt. Ein Sprecher der Deutschen Fußball Liga (DFL) bestätigte dies im Anschluss an die 3:4-Niederlage der Stuttgarter. Bayer Leverkusen hatte sich durch das späte Tor von Patrik Schick zum 2:2 (1:1) in der regulären Spielzeit in die Entscheidung vom Punkt gerettet. Dort siegte dann der Double-Gewinner.
"Es wurde einfach entschieden, es auf der Leverkusener Seite auszutragen, weil eine Kamera auf der anderen Seite kaputt war. Das ist aus unserer Sicht natürlich bitter", sagte Trainer Sebastian Hoeneß des letztlich unterlegenen Klubs. "Es ändert schon was, ist aus unserer Sicht aber nicht mehr zu ändern."
Der VfB hatte in der BayArena lange geführt. "Beim Elfmeterschießen ist, glaube ich, etwas Kurioses passiert", sagte der Stuttgarter Torschütze Deniz Undav bei Sky. VfB-Kapitän Atakan Karazor habe "die Seitenwahl gewonnen und wollte auf das Tor (vor den Stuttgarter Fans) schießen, aber der Schiri meinte einfach: Nein, machen wir nicht, weil die Kamera kaputt ist, und wir gehen rüber."
Dann brauche auch keine Seitenwahl gemacht zu werden, sagte Undav mit der Einschränkung: "Wenn da so stimmen sollte." Sein Klub habe "nicht deswegen verloren, wir haben verloren, weil die besser waren. Aber trotzdem darf so etwas nicht passieren."
Ärger über Gegentor in der 88. Minute in Überzahl
Noch größer war der Ärger im Stuttgarter Lager jedoch darüber, dass der VfB nach den bereits mitreißenden Duellen der Vorsaison erneut mit leeren Händen aus Leverkusen abreisen musste. "Was mich am meisten ankotzt? Wenn du mit einem Mann mehr spielst und dann so ein scheiß Gegentor frisst", schimpfte Undav, der mit dem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung die VfB-Führung erzielt hatte, ehe in der 88. Minute der Ausgleich fiel.
"Es ist bitter. Wir waren einmal mehr sehr nah dran. Gefühlt in letzter Sekunde mussten wir die Hände wegnehmen vom Pokal", sagte Hoeneß. Zudem ärgerte er sich über einen Leverkusener Profi und die Rudelbildung nach dem Ende des Spiels. "Es war ein anderer Spieler, der das Gefühl hatte, er müsste uns das Gefühl geben, dass wir verloren haben", sagte Hoeneß: "Der hat sich über uns lächerlich gemacht."
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid