Fußball

Nach Unfall in Zweitligapartie Kastrati "wach und orientiert"

Der Osnabrücker Stürmer Flamur Kastrati ist nach seinem schweren Unfall in der Zweitligapartie seines Clubs gegen Cottbus offenbar "wach und orientiert". Die Ärzte stellen bei dem Norweger ein Schädel-Hirn-Trauma fest. DFB-Schiedsrichter-Boss Fandel kritisiert unterdessen die lange Nachspielzeit von zwölf Minuten bei dem Spiel.

Rund 15 Minuten wurde der Fußball-Profi am Spielfeldrand behandelt.

Rund 15 Minuten wurde der Fußball-Profi am Spielfeldrand behandelt.

(Foto: dapd)

Die Ärzte haben beim schwer verletzten Osnabrücker Fußball-Profi Flamur Kastrati ein Schädel-Hirn-Trauma und ein Spinal-Trauma diagnostiziert. Darüber informierten die behandelten Mediziner. Kastrati, der sich im Zweitliga-Match zwischen Cottbus und dem VfL Osnabrück (2:0) tags zuvor bei einem Zweikampf und anschließenden Sturz die Verletzungen zugezogen hatte, wird im Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum weiter überwacht. Der 19 Jahre alte Norweger sei "wach und orientiert", erklärten die Ärzte.

 "Ich wünsche mir nur, dass der Junge schnell gesund wird und seinem Beruf nachgehen kann", erklärte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz. Auch Kastratis Kollegen aus Osnabrück und Cottbus wünschten gute Besserung, wollen den Verletzten demnächst im Carl-Thiem-Klinikum besuchen. Bisher dürfen nur seine Eltern, die inzwischen in Cottbus sind, den 19 Jahre alte Norweger sehen.

Schon am Sonntagabend nach dem Spiel hatte Mitspieler und alle Augenzeugen des schrecklichen Unfalls die Nachricht erreicht, dass Kastrati außer Lebensgefahr ist. Auf dem Rasen des Stadions der Freundschaft hatten sich zuvor dramatische Szenen abgespielt. Fast 15 Minuten lang wurde der Spieler an der Außenlinie von Notärzten behandelt, Kastrati verlor immer wieder das Bewusstsein.

Kastrati vor dem Unfall.

Kastrati vor dem Unfall.

(Foto: dpa)

Die Ärzte in Cottbus gehen davon aus, dass der Spieler von seinen Kopf- und Halsverletzungen genesen wird. Wie lange Kastrati dafür in der Klinik bleiben muss, ist noch ungewiss.

"Alle standen unter dem Eindruck des Unfalls"

DFB-Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel hat unterdessen die lange Nachspielzeit bei dem Zweitliga-Spiel nach dem Unfall bedauert. "Es gibt Dinge, die über den Paragrafen stehen. Man sollte von Fall zu Fall entscheiden", sagte Fandel.

Er will seine Aussage nicht als Kritik am Unparteiischen Marc Seemann verstanden wissen. "Es wäre mit Sicherheit besser gewesen, wenn Trainer, Spielführer und Schiedsrichter in einer ruhigen Minute nach dem Vorfall aufeinander zugegangen wären und nach einer Lösung gesucht hätten. Aber man darf nicht vergessen, dass alle Beteiligten unter dem Eindruck dieses Unfalls standen", sagte Fandel.

Seemann hatte nach der Unterbrechung - der Unfall ereignete sich in der 80. Minute, erst nach Ablauf der regulären Spielzeit pfiff er wieder an - zwölf Minuten nachspielen lassen. Der Referee handelte zwar regelkonform, hätte die Nachspielzeit nach den Statuten des Weltverbandes FIFA aber nicht auszuschöpfen brauchen. Die Spieler hatten sich nach Wiederanpfiff geweigert, das Spiel ernsthaft weiterzuführen.

Quelle: ntv.de, fma/dpa/sid

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