+ Fußball, News, Gerüchte + Katar eröffnet Schlafstadt für WM-Arbeiter
01.11.2015, 16:55 Uhr
2010 wurde die WM 2022 an Katar vergeben. Die Umstände sind weiter strittig.
(Foto: dpa)
Sieben Kandidaten gibt es für die Nachfolge von Fifa-Boss Joseph Blatter, der einzige mit einem konkreten Programm ist Jerome Champagne. Von Korruption in der Fifa will er trotz elfjähriger Tätigkeit für den Fußball-Weltverband nix gemerkt haben.
Gut sieben Jahre vor der Fußball-WM 2022 in Katar hat das Emirat in Doha die größte Betten-Burg für WM-Arbeiter des Landes eröffnet. An der Zeremonie zur Fertigstellung des umgerechnet 750 Millionen Euro teuren Gebäudekomplexes mit insgesamt gut 70.000 Schlafstätten für ausländische Arbeitskräfte nahmen Premierminister Abdullah Bin Nasser Al-Thani und Arbeitsminister Abdullah Al-Khulaifi teil. Zur "Labour City" (Arbeitsstadt) gehören auch zwei Polizei-Stationen und Katars zweitgrößte Moschee. In den einzelnen Zimmern der Häuser sollen maximal vier Arbeiter für die Dauer ihrer Beschäftigung auf einer der zahlreichen WM-Baustellen in dem Wüstenstaat eine Unterkunft finden.
Zur Einhaltung der Vorschriften sind tägliche Kontrollen vorgesehen. Katar steht wegen der unwürdigen Lebensbedingungen für ausländische Arbeiter auf der Basis seines umstrittenen Kafala-Systems seit längerer Zeit im Fadenkreuz internationaler Kritik. Mehrere internationale Arbeiter- und Menschenrechts-Organisationen forderten nach zahlreichen Todesfällen auf den WM-Baustellen bereits, dass Katar die Ausrichtung der WM-Endrunde 2022 wieder entzogen wird. (cwo)
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Fifa: Finanzmarktaufsicht prüft Geldwäsche
Im Korruptionsskandal beim Fußball-Weltverband Fifa ist mittlerweile auch die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) auf den Plan getreten. Das berichtete der Züricher "Tagesanzeiger". "Die Finma steht mit verschiedenen Banken wegen Fragen rund um die Fifa in Kontakt", zitierte das Blatt den Finma-Sprecher Tobias Lux ohne Angaben zur Anzahl der angesprochenen Geldinstitute. Die Mitarbeiter der Kontrollbehörde sollen demnach klären, ob "Bezugspunkte zur Fifa-Affäre" bestehen und vor dem Hintergrund des Skandals die Schweizer Anti-Geldwäsche-Gesetze eingehalten worden sind. (cwo)
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Champagne will breitere Fifa-Spitze
Fifa-Präsidentschafts-Kandidat Jerome Champagne (Frankreich) will die Führung des Fußball-Weltverbandes Fifa im Fall seiner Wahl auf eine breitere Basis stellen. "Die Fifa-Exekutive, die Regierung also, besteht aus 25 Mitgliedern. Kaum einer von ihnen ist gewählt worden. Sie vertreten nur die Interessen ihres Kontinentalverbandes. Die Macht muss zurück zu den Landesverbänden. Aber ich möchte die Repräsentanten von Spielern, Klubs und Ligen als Exko-Mitglieder", sagte der 57 Jahre alte Ex-Fifa-Funktionär der Schweizer Zeitung "SonntagsBlick".
Champagne ist bei der Wahl eines Nachfolgers für den suspendierten Fifa-Boss Joseph Blatter (Schweiz) am 26. Februar einer von insgesamt sieben Kandidaten. Der ehemalige Diplomat bekräftigte in dem Interview nochmals, während seiner Tätigkeit bei der Fifa von 1999 bis 2010 von fragwürdigen Vorgängen und korrupten Machenschaften keine Kenntnis erlangt zu haben. (cwo)
Quelle: ntv.de