Drama im Playoff-ViertelfinaleKaum ist Thomas Müller da, lebt in Vancouver der Titeltraum

Mit dem FC Bayern gewinnt Thomas Müller Titel in Serie - und nun macht der Fußballstar nach seinem Wechsel nach Kanada womöglich gleich damit weiter. Auch dank seiner Vorbereitung stehen die Vancouver Whitecaps erstmals im MLS-Halbfinale. Ein anderer Ex-Bundesliga-Star leidet darunter heftig.
Thomas Müllers Titeltraum in der Major League Soccer (MLS) lebt auch nach dem dramatischen Duell mit Heung-Min Son weiter. Der deutsche Weltmeister von 2014 gewann mit den Vancouver Whitecaps das Viertelfinale der Playoffs gegen den Los Angeles FC mit 4:3 im Elfmeterschießen, nach der Verlängerung hatte es 2:2 (2:2, 2:0) gestanden - die komplette Overtime bestritt Vancouver in Unterzahl.
Erstmals in der Klubgeschichte stehen die Whitecaps nun im Halbfinale, Gegner ist am kommenden Wochenende der San Diego FC oder Minnesota United. Die beiden Teams treffen am Montag aufeinander. Bei einem Sieg würde es im Endspiel gegen das beste Team der Eastern Conference gehen.
"Unglaublich!!!! Was ein verrücktes Spiel!!!", schrieb Müller nach dem Krimi bei Instagram. In einer Videobotschaft richtete er zudem mit heiserer Stimme das Wort an die Fans: "Was für eine Nacht. Ich bin so stolz auf das Team und darauf, Teil dieser Gruppe zu sein", sagte der 36-Jährige: "Das Spiel war so intensiv."
Müller hatte erneut erheblichen Anteil, bereitete das zwischenzeitliche 2:0 vor, blieb selbst aber ohne Treffer. Einen Torschuss verzeichnete der 36-Jährige: Sein Kopfball in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde gehalten. Die Verlängerung und das Elfmeterschießen beobachtete er von der Bank aus, da er nach der regulären Spielzeit ausgewechselt wurde.
Son ist der tragische Held
Tragischer Held des Abends war Son auf der anderen Seite. Der frühere Bundesliga-Star rettete L.A. zunächst mit einem späten Doppelpack in die Verlängerung (60./90.+5) - und setzte seinen Versuch im Elfmeterschießen dann an den Pfosten. Vancouvers Abwehrspieler Mathias Laborda verwandelte entscheidend gegen den einstigen französischen Nationaltorwart Hugo Lloris.
In der ersten Halbzeit hatten Emmanuel Sabbi (39.) und Laborda (45.+1) die Whitecaps mit einem Doppelschlag in Führung gebracht, den zweiten Treffer leitete Müller ein: Nach einer Ecke sorgte sein Kopfball für Gefahr, den Abpraller verwandelte Laborda. Bis in die Schlussphase führte Vancouver vor 55.000 Heimfans, dann überschlugen sich die Ereignisse: In der Nachspielzeit sah zunächst Verteidiger Tristan Blackmon wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (90.+2), nur Augenblicke später verwandelte der Südkoreaner Son einen direkten Freistoß zum Ausgleich (90.+5).
In der Verlängerung kam Los Angeles zu einigen Chancen, in der Nachspielzeit trafen die Gäste gar zweimal in kurzer Folge die Latte (120.+2) - im Elfmeterschießen hatte dann Vancouver die besseren Nerven.