"Das, was er tut, ist tausend Mal wichtiger" Klopp lässt Lewandowski reden
01.08.2013, 17:44 Uhr
"Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Tagen alles klären werden": jürgen Klopp und Robert Lewandowski.
(Foto: dpa)
Robert Lewandowski mault, weil der zum FC Bayern will. Das Thema schwelt weiter beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Trainer Jürgen Klopp versucht weiterhin, die Diskussionen um den Torjäger möglichst schnell zu beenden. Und macht einen Vorschlag.
Trainer Jürgen Klopp und die Chefs des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund lassen die Provokationen von Torjäger Robert Lewandowski kalt. Zumindest sagen sie das. "Für mich ist das, was er tut, tausend Mal wichtiger als das, was er sagt", gab Klopp vor dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal am Samstag beim Regionalligisten SV Wilhelmshaven zu Protokoll. "Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Tagen alles klären werden." Alles, was zu besprechen sei, werde intern besprochen. Lewandowski habe sich nach dem jüngsten Interview nicht verändert. "Alle Abläufe sind unproblematisch", sagte Klopp. "Wenn das nicht so wäre, würde ich irgendwann dazu etwas sagen - und ganz bestimmt darauf reagieren."
Der 24 Jahre alte Lewandowski, der seit Wochen auf einen Wechsel zum FC Bayern München drängt, war am Mittwoch in der polnischen Zeitung "Fakt" mit den Worten "Ich fühle mich von Borussia betrogen" zitiert worden. Zudem soll er gesagt haben: "Ich weiß nicht, ob die Situation auf Dauer spurlos an mir vorbeigeht." Es sitze bei ihm im Unterbewusstsein, "und es wird eine Zeit kommen, wo ich mit schlechter Stimmung zum Spiel kommen werde".
"Sicher kein juristischer Fall"
Die Vereinigung der Vertragsfußballer hält einen Streik für unwahrscheinlich. "Nach meinen Informationen hat Robert Lewandowski es nicht so gesagt, wie es kolportiert wurde. Es gab keine Androhung, die Leistung zu reduzieren", sagte Geschäftsführer Ulf Baranowsky. Die Auseinandersetzung zwischen dem BVB und Lewandowski werde "sicher kein juristischer Fall werden". Alles in allem sei es "unvorstellbar, dass ein Spieler absichtlich schlecht spielt, um einen Verein unter Druck zu setzen".
Den Schritt, auf Freigabe aus einem Vertrag zu drängen, sieht die Spielergewerkschaft kritisch. "Grundsätzlich sind Verträge einzuhalten. Das gilt für beide Seiten", erklärte Baranowsky. Eine außerordentliche Kündigung eines Spielers sei nur in einem Extremfall möglich, zum Beispiel, wenn er von einem Verantwortlichen geschlagen oder übel beleidigt wurde. Aber auch da gelte: Ein Herausklagen sei wenig sinnvoll, "weil sich ein Prozess bis über das Ende der Transferperiode hinziehen und dem Spieler somit ein halbes Jahr Arbeitslosigkeit drohen würde".
Trainer Klopp geht jedenfalls davon aus, dass die Geschichte bald erledigt ist und man am Ende der Saison das Gefühl haben könne, das Thema habe es nie gegeben. Und empfahl Lewandowski demonstrativ für die Wahl zu Europas Fußballer des Jahres.
Quelle: ntv.de, sid