Fußball

Eklat bei Pressekonferenz Koeman mit bizarrem Auftritt bei Barça

Koeman ist bei Barça in Bedrängnis.

Koeman ist bei Barça in Bedrängnis.

(Foto: imago images/NurPhoto)

Der FC Barcelona steckt in der Krise. Milliardenschulden, Lionel Messi hat den Klub verlassen, sportlich geht es bergab. Und nun gibt es auch schon den nächsten Eklat: Trainer Ronald Koeman leistet sich bei einer Pressekonferenz einen spektakulären Auftritt.

Der Abgang von Lionel Messi, die bittere Pleite gegen Bayern München, nur Platz acht in der Liga: Die Krise beim FC Barcelona hinterlässt bei Trainer Ronald Koeman offenbar Spuren. Jedenfalls hat der Niederländer mit einem bizarren Auftritt bei einer Pressekonferenz für einen Eklat gesorgt. Statt Fragen zu beantworten, verlas der 58-Jährige lediglich ein vorbereitetes Statement.

"Hallo an alle. Der Verein mit mir als Trainer befindet sich in einer Situation des Wiederaufbaus", sagte Koeman unter anderem und warb um Verständnis für die sportlichen Rückschläge: "Die finanzielle Situation des Vereins hängt mit den sportlichen Aktivitäten zusammen und umgekehrt. Das bedeutet, dass wir als Team die Mannschaft neu aufbauen müssen, ohne große finanzielle Investitionen tätigen zu können. Das braucht Zeit."

Die jungen Talente "von heute könnten in wenigen Jahren die nächsten großen Weltstars sein. Um diese Mannschaft wieder aufzubauen, werden jungen Spielern Chancen gegeben, wie sie Xavi und Andres Iniesta zu ihrer Zeit hatten", sagte Koeman: "Aber wir müssen um Geduld bitten."

Koeman schloss seinen Auftritt ab: "Wir als Mannschaft und Spieler sind sehr glücklich über die Unterstützung, die wir von den Fans im Spiel gegen Granada erhalten haben." Er stand auf und ging, ohne Fragen zuzulassen.

Das erinnerte sehr an die legendäre Pressekonferenz von Klaus Augenthaler. Der damalige Trainer des VfL Wolfsburg hatte am 10. Mai 2007 in weniger als einer Minute ein Statement vorgetragen. Eingeleitet mit: "Guten Tag! Meine Herren, es gibt vier Fragen und vier Antworten. Die Fragen stelle ich, die Antworten gebe ich auch." Nach handgestoppten 42 Sekunden war alles vorbei.

Dagegen sprach Koeman lang, immerhin knapp drei Minuten. Doch der Eklat war da, denn die eigentlich völlig normal angesetzte Pressekonferenz vor der Liga-Partie am Donnerstagabend bei Cadiz CF war ad absurdum geführt. Und Fragen hätte es ob der sportlichen Situation und erst recht ob dieses Auftritts des Coaches wohl reichlich gegeben.

Barça war beim 0:3 in der Champions League gegen Bayern zuletzt chancenlos, es folgte ein müdes 1:1 gegen den FC Granada. Es wurden jüngst bereits Nachfolgekandidaten für Koeman, dessen Verhältnis zu Vereinspräsident Joan Laporta als angespannt gilt, gehandelt - darunter Ex-Bundestrainer Joachim Löw, Klubidol Xavi Hernandez, Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez und Antonio Conte (zuletzt Inter Mailand).

Allerdings berichtete "Catalunya Radio", dass der Verein sich eine vorzeitige Beendigung des Arbeitsvertrags womöglich gar nicht leisten könne. Denn Koeman soll in diesem Fall eine Abfindung von etwa 13 Millionen Euro erhalten. Und: Würde Barça den Vertrag nicht verlängern, würden zusätzlich sechs Millionen Euro fällig. Koemans Vertrag läuft noch bis 2022. Diese sechs Millionen sind eben jene Summe, die Koeman im Jahr 2020 an den niederländischen Fußball-Verband KNVB zahlen musste, damit er aus seinem unbefristeten Vertrag aussteigen konnte, um Barça-Trainer zu werden.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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