Erste Saison nach Messis Weggang Krimi endet für Barça in der Champions League
08.05.2022, 09:02 Uhr
Am Ende jubelt der FC Barcelona doch noch: Nicht über Titel, aber über eine Zukunft in der Königsklasse.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Von großen Titeln ist der FC Barcelona im Moment weit entfernt: Die Meisterschaft geht nach Madrid, international erlebt der stolze Klub frustrierende Momente. Doch immerhin ist das Minimalziel erreicht: Die Champions-League-Qualifikation. Das war nicht immer selbstverständlich.
Lange, lange sieht es nach einer ganz bitteren Saison aus für den FC Barcelona, doch am Ende wird doch noch manches wieder gut: Der Weltklub spielt auch in der kommenden Saison in der Champions League. Was noch vor wenigen Jahren keine Nachricht wert war, weil eine Selbstverständlichkeit, lässt nach einem turbulenten Jahr voller Hiobsbotschaften die Verantwortlichen durchatmen. In der ersten Saison nach dem Weggang von Superstar Lionel Messi sicherten sich die Katalanen die Qualifikation für die Königsklasse durch einen 2:1 (0:0)-Erfolg bei Real Betis Sevilla.
Horrende Schulden am Rande der Pleite, die den zum Schluss völlig überraschenden Abschied des Vereinsheiligen Lionel Messi erzwangen und den Klub so in eine Identitätskrise stürzten, eine sportliche Talfahrt, die das schnelle Aus von Coach Ronald Koeman unvermeidlich machte und schließlich das auf und abseits des Feldes schlimme Ausscheiden in der Europa League gegen Eintracht Frankfurt: Der stolze Verein, der nach eigenem Empfinden mehr ist als ein Klub, wurde permanent in seinen Grundfesten erschüttert.
"Charakter gezeigt"
Nun gelang das, was Trainer Xavi, der für den glücklosen Koeman übernommen hatte und erst in der Champions League und später gegen Eintracht Frankfurt frustrierende Momente auf europäischem Parkett erleben musste, als "Ziel Nummer eins" ausgegeben hatte: Die Qualifikation für die Champions League, nicht weniger, nicht mehr. "Wir haben Charakter gezeigt und unsere Siegermentalität", kommentierte die Klublegende, die in besseren Zeiten Titel um Titel nach Barcelona geholt hatte, den angesichts eines gewaltigen Finanzlochs auch wirtschaftlich überlebenswichtigen Meilenstein zufrieden.
Sechs Punkte hatte der Rückstand auf einen Champions-League-Rang zwischenzeitlich betragen, nach neun Spieltagen lag der 26-fache spanische Meister auf einem frustrierenden neunten Rang. Die kleine Aufholjagd wenigstens in der heimischen Liga brachte Jordi Alba nun ganz spät zu einem versöhnlichen Ende: Der Nationalspieler erzielte das Siegtor in der vierten Minute der Nachspielzeit mit einem herrlichen Volleykracher. Zuvor hatte Ansu Fati (76.) Barcelona in Führung gebracht, die Marc Bartra (79.) kurz darauf egalisierte. Durch den Erfolg kann das Team von Trainer Xavi nicht mehr von einem der ersten vier Plätze verdrängt werden, die die Teilnahme an der Champions League garantieren. Das Titelrennen ist ebenfalls längst entschieden: Am vergangenen Wochenende hatte sich Real Madrid seinen 35. spanischen Meistertitel gesichert.
Quelle: ntv.de, ter