Sponsorenkluft spaltet die Liga Krösus FC Bayern schrumpft die Konkurrenz
16.08.2017, 17:23 Uhr
Allein auf weiter Flur: Franck Ribery und sein FC Bayern in Sachen Sponsoreneinnahmen.
(Foto: imago/Camera 4)
Insgesamt 186,6 Millionen Euro spült die Vermarktung der Trikotbrust in dieser Saison in die Kasse der Bundesliga-Klubs. Klare Nr. 1 ist Rekordmeister FC Bayern, der fast ein Fünftel der Gesamterlöse einstreicht. Die Kluft in der Liga ist riesig, auch beim Ärmelsponsoring.
Im Süden nichts Neues: Fußball-Rekordmeister FC Bayern dominierte nicht nur die letzten fünf Jahre die Konkurrenz in der Bundesliga, sondern ist auch bei den Zuwendungen des Hauptsponsors für die Werbung auf der Trikotbrust weiterhin top. Mit 35 Millionen Euro pro Jahr von der Deutschen Telekom sind Manuel Neuer, Thomas Müller, Arjen Robben, Franck Ribéry und Co. auch hier der unangefochtene Krösus.
Mit deutlichem Abstand folgt nach Informationen des Sport-Informations-Dienstes (SID) der VfL Wolfsburg mit 25 Millionen Euro auf Platz zwei, allerdings gibt es keine offiziellen Angaben des VW-Werksklubs. Dahinter folgt Schalke mit angeblich 22 Millionen Euro pro Saison von Gazprom auf Platz drei, noch vor Borussia Dortmund (20 Millionen Euro von Evonik).
Im Vergleich zu den Bayern sind die Unterschiede bei den investierten Summen durch die jeweiligen Sponsoren allerdings krass. Insgesamt kassierten die 18 Klubs 186,6 Millionen Euro - von denen allerdings 114 Millionen Euro auf die Top 5 mit Bayern, Wolfsburg, Schalke, BVB und RB Leipzig entfallen. Das sind knapp 61 Prozent. Am Ende der Sponsoren-Tabelle steht der SC Freiburg, der sich trotz Europapokalplatz in der Vorsaison mit 2,9 Millionen Euro fürs Trikotsponsoring begnügen muss - einem Zwölftel der Bayern-Einnahmen.
Bayern sahnt auch bei Ärmelsponsoring ab
Neue Wege geht die Deutsche Fußball Liga (DFL) ab dieser Saison beim Trikotärmel-Sponsoring. Vier Jahre lang seit 2013 warb das Logistik-Unternehmen Hermes auf den Trikotärmeln aller Bundesligisten, zahlte dafür rund acht Millionen Euro pro Jahr an die DFL. Jetzt können die Klubs eine Eigenvermarktung für das 8x12 Zentimeter kleine Logo vornehmen.
Zu den Ersten, die einen Ärmelsponsor präsentierten, gehörte Schalke. Mit dem Online-Supermarkt AllyouneedFresh, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Post, wurde ein lukrativer Vertrag über angeblich fünf Millionen Euro pro Saison erzielt. Damit erhält S04 für seine Ärmelwerbung mehr Geld als sechs Bundesliga-Konkurrenten für ihr Brustsponsoring.
Am Montag wurde auch der FC Bayern fündig. Die Münchner werden künftig auf ihren Ärmeln für den Hamad International Airport in der katarischen Hauptstadt Doha werben und dafür 10 Millionen Euro kassieren. Auf Platz 2 im Ärmelsponsoring-Ranking liegt der BVB, der von Opel für die 96 Quadratzentimeter große Werbefläche laut der "Bild"-Zeitung 9 Millionen Euro im Jahr erhält. Fünf Vereine sind noch ohne Ärmelsponsor, dauerhaft freibleiben wird nur der Ärmel beim Hamburger SV. Das ist mit Brustsponsor Emirates so vereinbart.
Quelle: ntv.de, cwo/sid