Fußball

Neue Frisur, alte Treffsicherheit Kuranyi empfiehlt sich

Über kurz oder lang will Kevin Kuranyi wieder in die Nationalmannschaft zurückkehren. Mit kürzeren Haaren gelang ihm im Bundesliga-Topspiel gegen den Hamburger SV auf Anhieb ein Doppelpack - natürlich mit dem Kopf.

Schick, schick: Kevin Kuranyi mit neuer Frisur.

Schick, schick: Kevin Kuranyi mit neuer Frisur.

(Foto: AP)

"Wenn ich weiter so treffe, rasiere ich mir eine Glatze", sagt der Stürmer von Schalke 04. Doch so häufig er auch treffen mag, beim Deutschen Fußball-Bund ist er weiter eine persona non grata. Überhaupt, das leidige Thema Nationalmannschaft. Seit seiner spektakulären Stadionflucht in Dortmund im Oktober 2008 gab es mit Bundestrainer Joachim Löw "keinen Kontakt. Es ist schade, dass die Strafe so drastisch ausgefallen ist, aber ich muss das akzeptieren. Ich kann nur Leistung bringen, alles andere liegt nicht in meiner Hand."

Die einzige Chance scheint, sich durch Tore unverzichtbar zu machen und ansonsten loyal und unauffällig zu sein. Das hat Kevin Kuranyi schon ganz gut drauf. Ob er sich nicht ärgere, dass es Löw mit Deutschland zur WM geschafft habe, wurde er jüngst gefragt. Ein neuer Nationaltrainer hätte seine Chancen erhöht. "Im Gegenteil. Ich freue mich total. Dieses Team hat es verdient. Ich bin stolz, ein Teil davon gewesen zu sein", sagte er.

Seine Statistik ist so schlecht nicht

Und das Tor trifft er auch - wie hier zum 3:3 gegen den Hamburger SV.

Und das Tor trifft er auch - wie hier zum 3:3 gegen den Hamburger SV.

(Foto: dpa)

Wer sich die Statistik Kuranyis anschaut, kann sich fragen, warum der 27-Jährige nicht dauerhaft zum Stamm der DFB-Elf gehört. In 237 Bundesliga-Spielen hat er insgesamt 98 Tore erzielt, fünfmal in Serie hat er zwischen 10 und 15 Toren pro Saison geschossen. Wenn da nicht die andere Seite wäre. Kuranyi ist manchmal divenhaft, mürrisch, eigensinnig und wirkt bisweilen lustlos, was auch an seinem lässigen Laufstil liegt. Verstolpert er den ersten Ball, werden die Schalker Fans unruhig. So auch gegen den HSV - bis Kuranyi mit zwei Toren die passende Antwort gab.

Vielleicht liegt es ja an seinem einstigen Entdecker Felix Magath, dass Kuranyi sich nicht verunsichern lässt und auch wieder Selbstbewusstsein ausstrahlt: "Seine Ansprachen sind jetzt noch packender. Und er ist noch überraschender geworden - bei ihm wird es nie langweilig." Da ist es leicht zu verzeihen, dass Magath Kuranyi 2001 beim VfB Stuttgart nach drei Spielen zu den Amateuren schickte. "Damals habe ich die Situation verflucht und war sauer auf ihn. Doch heute weiß ich: Das hat mir gut getan", sagt Kuranyi. Derzeit scheint der FC Schalke sogar titelreif, und Kuranyi würde gerne zum ersten Mal die Schale hochhalten.

"Wenn wir jetzt anfangen, darüber zu reden, macht das alles kaputt. Aber wenn wir weiter hart arbeiten, können wir von höheren Zielen sprechen", sagt Kuranyi. Sein höchstes Ziel aber bleibt die Nationalelf. 2014 könnte sein Jahr werden. Das WM-Finale findet in seiner Geburtsstadt Rio de Janeiro statt.

Quelle: ntv.de, Thomas Nowag, sid

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