Fußball

Comeback beim FC Schalke? Lehmanns Lästereien

Ein Comeback Jens Lehmanns beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 wird weiter heiß diskutiert - die Zunge verbrannt hat der frühere Nationaltorhüter sich allerdings bereits. Und sagt ansonsten, dass es viele Optionen gebe. Ruhestand hört sich anders an.

Neuerdings wortkarg: Jens Lehmann.

Neuerdings wortkarg: Jens Lehmann.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vielleicht hätte Jens Lehmann besser geschwiegen. Wie ein Lehrer mit einem unerzogenen Bengel umgeht, so hatte sich der Torhüter im Teilruhestand noch am 17. Mai Schalke 04 zur Brust genommen - seinen ehemaligen Klub, der ihn jetzt angeblich zum Comeback in der Bundesliga überreden will. Ob man es in Gelsenkirchen schon vergessen hat?

Schalke, das seien derzeit "hohe Schulden, viele Spieler und keinerlei Philosophie", ätzte Lehmann via Boulevardpresse, er sei betroffen gewesen, wie chancenlos die Königsblauen gegen Manchester United waren. "Kein Geld" sei nun verrückterweise die Chance für Schalke, falls, ja falls: "Falls sie junge Spieler haben, für die das Siegen eine Sache von Tod oder Leben ist."

Drei Wochen später könnten sich die Aussagen als Eigentor von Lehmann erweisen. In Gelsenkirchen glaubt man, einen jungen Spieler gefunden zu haben, der in das Schema passt. Er heißt Ralf Fährmann, ist 22, ehrgeizig, talentiert und ablösefrei. Jens Lehmann ist 41, sicherlich nicht für 'n Appel und 'n Ei zu haben, Ehrgeiz allerdings sollte man ihm definitiv nicht absprechen. Doch passt Lehmann zur eigenen Vorgabe? Nein.

Fährmann glaubt, es kann funktionieren

Aus dem Urlaub auf Sardinien lässt der Routinier gerade nur wortkarg verlauten, es gebe "viele Optionen". Das sagte er jedenfalls der "Bild am Sonntag". Der ehemalige Nationaltorhüter wird weiterhin heiß als Nummer zwei hinter Fährmann gehandelt. Dessen Stand wird sowieso schwer sein, allein schon, weil Schalke darauf verzichtete, einen Teil der kolportierten 18 Millionen Euro für Manuel Neuer in einen Nachfolger zu investieren. Und Lehmann als Schatten auf der Bank - geht das gut?

Fährmann glaubt, es kann funktionieren. "Ich wusste zu jeder Zeit, dass es die Möglichkeit mit Jens Lehmann geben könnte. Das würde Sinn machen - ich hätte kein Problem damit. Im Gegenteil: Von einem Jens Lehmann könnte ich jeden Tag lernen", sagte er der "Sport Bild". In der "Bild"-Zeitung bestätigte Schalkes neuer Manager Horst Heldt, es werde intern diskutiert, einen erfahrenen Mann zu holen. Über Lehmann allerdings verlor er kein Wort.

Schalker Fans verzeihen wenig

Trainer Ralf Rangnick dagegen erklärte, Schalke müsse sparen - ein deutlicher Hinweis darauf, dass Lehmann als Ersatztorhüter wohl zu teuer ist. Es klingt, als gebe es nur zwei Möglichkeiten: 1. Lehmann wird die Nummer eins, was eine mittlere Sensation wäre. 2. Er kommt gar nicht. Manuel Neuer schaltete sich nach seinem Wechsel zu Bayern München übrigens ebenfalls in die Diskussion ein. Der Nationaltorhüter hält wenig davon, Lehmann eine Rückkehr zu ermöglichen: "Das würde den Druck auf Ralf erhöhen."

Die Fanszene ist nach den emotionalen Diskussionen um Neuer in den vergangenen Monaten hellhörig geworden. Zusammengefasst ließe sich sagen: Schalker Fans verzeihen wenig. Lehmanns Aussagen sind definitiv eine Hypothek. Vielleicht erinnern sich die Königsblauen aber auch an große Momente mit Jens Lehmann: Den Uefa-Cup-Sieg von 1997 beispielsweise, oder dessen geniales Kopfballtor im Derby bei Borussia Dortmund. Apropos: Den verhassten Erzrivalen nannte Lehmann am 17. Mai ausdrücklich als Vorbild für Schalke.

Quelle: ntv.de, Thomas Nowag, sid

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