Fußball

Königsklassen-Klatsche gegen Man United Leverkusen droht nach Heimblamage der K.o.

Nach dem 0:1 durch Antonio Valencia in der 22. Minute nahm das Unheil für Leverkusen seinen Lauf.

Nach dem 0:1 durch Antonio Valencia in der 22. Minute nahm das Unheil für Leverkusen seinen Lauf.

(Foto: imago sportfotodienst)

Im "Spiel der Spiele" erlebt Bayer Leverkusen eine bittere Champions-League-Lehrstunde. Statt sich gegen Manchester United vorzeitig fürs Achtelfinale zu qualifizieren, kassiert die Werkself die höchste Heimniederlage ihrer CL-Geschichte. Fatal daran: Das Weiterkommen hat Bayer jetzt nicht mehr selbst in der Hand.

Leverkusen - Man. United 0:5 (0:2)

Tore: 0:1 Valencia (22.), 0:2 Spahic (30., Eigentor), 0:3 Evans  (66.), 0:4 Smalling (77.), 0:5 Nani (88.)

Leverkusen: Leno - Donati, Toprak, Spahic, Can - Lars Bender  (81. Kohr), Reinartz (70. Hegeler), Rolfes - Castro, Kießling, Son (70. Derdiyok)
Manchester: De Gea - Smalling, Ferdinand, Evans, Evra (70.  Büttner) - Giggs, Jones - Valencia (80. Young), Kagawa, Nani - Rooney (80. Anderson)

Referee: Moen (Norwegen) Zus.: 29.412 (av)
Schüsse: 12:20 Ecken: 8:5 Ballbes.: 48:52

Historisches Debakel statt großer Party: Bayer Leverkusen hat seine glänzende Ausgangsposition in der Champions League durch einen erschütternden Auftritt im "Spiel der Spiele" verspielt und das Weiterkommen nach einer 0:5 (0:2)-Lehrstunde gegen Manchester United nicht mehr in der eigenen Hand. Der Bundesliga-Zweite rutschte durch die höchste Heimpleite seiner Champions-League-Geschichte auf den dritten Platz ab und braucht zum Abschluss der Gruppenphase einen Sieg bei Real Sociedad San Sebastian sowie Schützenhilfe der nun vorzeitig qualifizierten Briten gegen Schachtjor Donezk.

Sollte Manchester am 10. Dezember gegen die Ukrainer gewinnen, würde Leverkusen ein Unentschieden im Baskenland genügen, um das zweite Vorrunden-Aus bei der achten Königsklassen-Teilnahme und den Abstieg in die Europa League abzuwenden.

Bayer verpasste gegen die stark ersatzgeschwächten Red Devils neben dem vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale auch die große Chance, sich angesichts der ersten Live-Übertragung im deutschen Free-TV in dieser Saison bundesweit als Spitzenteam zu präsentieren. Trotz großer Ankündigungen im Vorfeld und zuletzt zehn Heimsiegen in der Gruppenphase agierten die in der Liga zum "Bayern-Jäger Nummer eins" aufgestiegenen Rheinländer noch ängstlicher als beim 2:4 im Hinspiel - und erhielten prompt die Quittung.

Übergroßer Respekt

Antonio Valencia (22.) hatte die in der Premier League nur auf Rang sechs liegenden Engländer in Führung gebracht, acht Minuten später unterlief Abwehrchef Emir Spahic ein Eigentor. Nach dem 0:3 durch Jonny Evans (65.) trafen noch Chris Smalling (77.) und Nani (88.). Wayne Rooney bereitete drei der fünf Tore vor. Der zweimalige Champions-League-Sieger aus Manchester überstand damit bei seiner 18. Teilnahme in Folge zum 17. Mal die Vorrunde.

Routinier Ryan Giggs (r.) bereitete das 0:3 per Ecke vor.

Routinier Ryan Giggs (r.) bereitete das 0:3 per Ecke vor.

(Foto: REUTERS)

Trotz eines großen personellen Engpasses - mit Michael Carrick, Marouane Fellaini, Kapitän Nemanja Vidic und Torjäger Robin van Persie fehlten gleich vier absolute Stützen des Teams - hatte der englische Rekordmeister die Partie jederzeit fest im Griff. Der Ex-Dortmunder Shinji Kagawa nutzte seine Bewährungschance diesmal eindrucksvoll. Zudem kam Ryan Giggs zwei Tage vor seinem 40. Geburtstag zum 138. Champions-League-Einsatz.

Bayer legte den übergroßen Respekt nie komplett ab, kam nicht richtig in die Zweikämpfe und ließ im Spiel nach vorne jeden Mumm und jede Kreativität vermissen.

Kießling vergibt, United trifft

Bitter zudem, dass das 0:1 nur Sekunden nach Leverkusens bester Torchance fiel. Stefan Kießling hatte sich zentral in den Strafraum durchgewühlt, seinen Schuss blockte Vidic-Ersatz Evans im letzten Moment zur Ecke. Direkt danach eroberte Kagawa 30 Meter vor dem eigenen Tor den Ball gegen Reinartz, den mustergültigen Konter vollendete Valencia nach einer schönen Hereingabe von Rooney am langen Pfosten.

Damit nicht genug der Nackenschläge: Acht Minuten später verlängerte Spahic einen Freistoß von Rooney unglücklich und unhaltbar für Bayer-Keeper Bernd Leno mit dem Kopf ins eigene Tor.

Nach dem Wechsel agierte der Bundesligist etwas couragierter, aber keineswegs konstruktiver. Manchester tat nur das Nötigste, ohne die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Nach 56 Minuten vergab Nani den dritten Scorerpunkt Rooneys, als er nach dessen schöner Vorlage vorbeizielte. Rooney selbst verzog kurz darauf ebenfalls knapp, ehe Evans nach einer Ecke alle Zweifel beseitigte. Danach wurde es eine Demütigung für Bayer.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen