CL-Aus bei Atlético Madrid Leverkusen spielt gut - aber nur remis
15.03.2017, 22:58 Uhr
Roberto Hilbert (r.), unter Korkut wieder mit von der Partie.
(Foto: REUTERS)
Atlético Madrid ist im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Leverkusen immer gefährlich. Die Rheinländer aber haben mehrfach die Führung auf dem Fuß. Am Ende reicht es nur zum Remis. Bayer mit dem neuen Trainer Tayfun Korkut scheidet aus.
Bayer 04 Leverkusen hat sich erhobenen Hauptes aus der Champions League verabschiedet und bei seinem vorerst letzten Auftritt in der Königsklasse Selbstvertrauen für den Schlussspurt in der Bundesliga getankt. Bei der Europacup-Premiere ihres neuen Trainers Tayfun Korkut kam die Werkself dank einer durchweg couragierten Leistung im Achtelfinal-Rückspiel bei Vorjahresfinalist Atlético Madrid zu einem 0:0.

Neu an der Seitenlinie in der Champions League - aber vorerst nur für ein Spiel: Tayfun Korkut.
(Foto: AP)
Zwar verpasste Bayer nach dem 2:4 im Hinspiel, das noch unter Korkut-Vorgänger Roger Schmidt zustande gekommen war, wie erwartet den ersten Einzug ins Viertelfinale seit 2002. Damals erreichten die Rheinländer gar das Endspiel. Gegenüber den vergangenen Auftritten war drei Tage vor dem Gastspiel bei 1899 Hoffenheim aber ein deutlicher Aufwärtstrend beim Tabellenzehnten der Bundesliga zu erkennen.
"Wir haben uns heute gut verabschiedet, vergeigt haben wir es im Hinspiel", sagte Torhüter Bernd Leno: "Es war ein sehr, sehr gutes Spiel von uns, ein Schritt in die richtige Richtung." Die Rojiblancos bissen sich an der guten Bayer-Defensive die Zähne aus, zogen am Ende aber verdient in der Königsklasse zum neunten Mal in die Runde der letzten Acht ein, in der Bayern München und Borussia Dortmund die Bundesliga-Fahne hochhalten. Atlético blieb damit zudem seit der 0:1-Niederlage gegen Borussia Dortmund in der Gruppenphase 1996/97 gegen deutsche Klubs zu Hause auch im achten Spiel ungeschlagen.
Mutiger Beginn
Die Leverkusener begannen vor 49.133 Zuschauern im Hexenkessel Vicente Calderón äußerst couragiert und suchten zwangsläufig von Beginn an ihr Heil in der Offensive. Bereits in der vierten Minute hatten die Gäste eine gute Möglichkeit, aber Nationalspieler Kevin Volland verfehlte mit einem beherzten Schuss von der Strafraumgrenze knapp das Ziel.
Nach einer Viertelstunde vergab auf der anderen Seite Angel Correa eine große Chance der Hausherren zur Führung. Kurz darauf bot sich Julian Brandt die nächste Möglichkeit für Bayer, das durch Javier "Chicharito" Hernandez eine weitere gute Gelegenheit vor der Pause vergab.
Kurz vor Ende der ersten Hälfte verhinderte dann Nationaltorwart und Ersatzkapitän Leno, der nach seiner Nasen-OP mit einer Spezialmaske spielte, mit zwei Glanzparaden gegen Correa und Koke jeweils einen Rückstand seiner Mannschaft. Nach der Pause versuchte Bayer weiter, das Unmögliche möglich zu machen. In der 69. Minute vergaben Julian Brandt, Volland und Chicharito binnen Sekunden gleich dreimal die fällige Führung. Die Mannschaft von Diego Simeone hielt dem Druck der Gäste aber stand und war selbst bei Kontern durch Torjäger Antoine Griezmann sowie Correa brandgefährlich. Auf der Gegenseite musste der gute Atlético-Keeper Jan Oblak mehrfach retten.
Korkut musste auf Abwehrchef Ömer Toprak, Kapitän Lars Bender, Routinier Stefan Kießling und Nationalspieler Jonathan Tah verzichten. Zudem fehlten der bis zum Saisonende von der Fifa aus dem Verkehr gezogene Hakan Calhanoglu, der gesperrte Benjamin Henrichs und Kai Havertz.
Roberto Hilbert, der unter Schmidt auf dem Abstellgleis stand, und Tin Jedvaj ersetzten in der Verteidigung Henrichs und Toprak. Auch Österreichs Nationalverteidiger Aleksandar Dragovic, der im Hinspiel einen rabenschwarzen Tag erwischt und zwei Gegentore mitverschuldet hatte, stand in der Startelf und machte wie auch seine Kollegen seine Sache gut.
Quelle: ntv.de, rpe/sid