Eklat im England-Topspiel Linienrichter versetzt Liverpool-Profi einen Ellenbogenstoß
09.04.2023, 20:23 Uhr
Robertson hielt sich sichtlich schockiert das Kinn.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Jürgen Klopps Liverpool bringt den FC Arsenal im Rennen um die erste Meisterschaft seit 19 Jahren leicht ins Straucheln. Die Partie bietet beste Unterhaltung und ein Top-Niveau. Doch einer der Linienrichter sorgt zur Halbzeit für einen Eklat.
Wilde Szene im Topspiel der Premier League zwischen dem FC Liverpool und dem FC Arsenal: Nach dem Pausenpfiff hat Linienrichter Constantine Hatzidakis dem Liverpool-Verteidiger Andrew Robertson einen Ellenbogenstoß versetzt. Der Assistent von Schiedsrichter Paul Tierney erwischte den 29-Jährigen dabei am Kinn.
Robertson war nach Abpfiff der ersten Halbzeit auf den Linienrichter zugegangen, wollte ihn offenbar zur Rede stellen, Hatzidakis hielt ihn sich mit dem plötzlich ausgefahrenen rechten Ellenbogen vom Leib - allerdings sehr fragwürdig. Der schottische Nationalspieler reagierte wütend, musste von Teamkollegen zurückgehalten werden, wollte sich gemeinsam mit etwa Liverpool-Kapitän Jordan Henderson bei Tierney beschweren - der Robertson allerdings mit Gelb verwarnte.
Der englische Sky-Sports-Kommentator Roy Keane nannte Robertson wegen dessen Reaktion ein "Riesenbaby". "Robertson sollte sich mehr Sorgen um seine Verteidigung machen", sagte Keane, der in seiner Karriere selbst kein Kind von Traurigkeit war. "Mach einfach weiter mit dem Spiel. Er schnappt sich zuerst den Linienrichter." Liverpool-Legende Jamie Carragher twitterte dagegen empört: "Linienrichter-Ellenbogen gegen Robertson!"
Sky-Sports-Reporter Geoff Shreeves sagte in der englischen Übertragung, dass Robertson "völlig entrüstet, sogar fassungslos" gewesen sei. "Er sagte: 'Der Linienrichter hat mir gerade den Ellbogen in den Hals gestoßen.'" Gary Neville betonte, er habe "noch nie gesehen, dass ein Offizieller einen Ellenbogen gegen einen Spieler erhoben hat". Der Ex-Profi, der als Co-Kommentator im Einsatz war, betonte: "Ich glaube, dass er nach diesem Spiel eine Menge Ärger bekommen wird."
Szene wird untersucht
Die Schiedsrichtervereinigung PGMOL will zu dem Vorfall eine Untersuchung einleiten. Man sei sich "eines Vorfalls bewusst, an dem der Schiedsrichterassistent Constantine Hatzidakis und der Liverpooler Verteidiger Andrew Robertson in der Halbzeitpause des Spiels Liverpool gegen Arsenal in Anfield beteiligt waren", heißt es in einem Statement. "Wir werden die Angelegenheit nach Beendigung des Spiels eingehend prüfen."
Auch gegen Robertson dürfte weiter ermittelt werden. Sollte er für schuldig befunden werden, den Linienrichter angegangen zu haben, droht ihm eine längere Strafe. Aleksandar Mitrovic vom FC Fulham wurde jüngst für acht Spiele gesperrt, weil er bei der FA-Cup-Pleite gegen Manchester United Schiedsrichter Chris Kavanagh geschubst hatte.
Zur Halbzeit hatte der FC Arsenal mit 2:1 an der Anfield Road in Führung gelegen. Gabriel Martinelli (8. Minute) und Gabriel Jesus (28.) hatten die Londoner in Führung gebracht, Mohamed Salah (42.) verkürzte kurz vor dem folgenschweren Halbzeitpfiff. Nach der Pause vergab der Ägypter zunächst die Chance auf den Ausgleich, er verschoss einen Elfmeter. Doch Roberto Firmino (87.) holte für die Liverpooler doch noch die Punkteteilung heraus.
Quelle: ntv.de, ara