Fußball

Denn er weiß nicht, was er sagt "Loddar" verhandelt doch

Verwirrung um Lothar Matthäus und sein angeblich perfektes Engagement in Argentinien: Der Erstligist Racing Club de Avellaneda gab die Verpflichtung des deutschen Rekordnationalspielers bereits auf einer Pressekonferenz bekannt, doch dieser zögert noch mit einer Zusage und widerspricht sich fröhlich selbst.

In Sachen Öffentlichkeitsarbeit macht einem Lothar Matthäus niemand etwas vor.

In Sachen Öffentlichkeitsarbeit macht einem Lothar Matthäus niemand etwas vor.

(Foto: dpa)

"Ich stehe seit zehn Tagen mit Racing in Vertragsverhandlungen, die schon sehr weit fortgeschritten sind. Ich werde diese Woche mit Liliana hinfliegen, und wir werden die Stadt erkunden", wird Matthäus vom Boulevardblatt "Bunte" zitiert. "Wir fliegen nicht nach Argentinien, um gleich zu unterschreiben. Wir gehen das sehr vorsichtig an. Wir wollen das auch von den Rahmenbedingungen für sie abhängig machen. Es kommt auf Liliana an. Ich will, dass sie glücklich ist", sagte der 48 Jahre alte Matthäus mit Blick auf seine 26 Jahre jüngere Frau.

Gegenüber "Bild" sprach Matthäus von einer reizvollen Aufgabe: "Ich bin aber nicht euphorisch, weil ich nach dem Schnellschuss Brasilien (Matthäus trainierte 2006 für knapp einen Monat den Klub Paranaense, d. Red.) weiß, dass ein Job mit dieser weiten Distanz nicht einfach ist."

"Völlig aus der Luft gegriffen"

Zuvor hatte Matthäus, der sich zum alpinen Weltcup-Auftakt in Sölden aufhielt, einen Kontakt nach Argentinien noch in der "Bild am Sonntag" dementiert. Er werde weder am Montag, noch in den nächsten Wochen nach Südamerika reisen und wisse nicht, wo solche Meldungen herkommen: "Es ist völlig aus der Luft gegriffen."

Allerdings: Am Samstagabend (Ortszeit) hatte Avellaneda bereits Vollzug gemeldet. "Diesen Trainer braucht Racing, um einen Qualitätssprung zu machen", sagte Präsident Rodolfo Molina. Auch nach Darstellungen des Klubs werde Matthäus bis Mittwoch im unweit von Buenos Aires gelegenen Industrievorort Avellaneda erwartet. Laut Molina soll Matthäus dem nach zehn Spieltagen in der Apertura-Meisterschaft noch sieglosen Team neues Leben einhauchen. Am Samstag fiel Racing nach einem 1:1 daheim gegen CA Lanus gar auf den vorletzten Platz zurück.

Luxuriöse Forderungen

Argentinische Medien spekulieren, dass Matthäus gut eine Million Dollar (etwa 670.000 Euro) pro Jahr verlangt, dazu ein gepanzertes Fahrzeug und ein Appartement in einem Fünf-Sterne-Hotel. Der Klub dementierte die Forderungen, nannte keine Vertragdetails, bestätigte aber die Matthäus-Forderung nach der Hotel-Unterkunft.

"Das ist ein Projekt, dass Racing auf dem Weltmarkt platziert", sagte Molina. Interimscoach Juan Barbas, der für den am 9. Oktober zurückgetretenen Ricardo Caruso Lombardi einsprang, soll als Assistent mit seinen Italienisch-Kenntnissen dem ehemaligen Profi von Inter Mailand zur Seite stehen. Am 24. März 1982 standen sich Barbas und Matthäus in Buenos Aires in einem Länderspiel zwischen Argentinien und Deutschland (1:1) auf dem Platz gegenüber.

Großer Name, wenig Punkte

Racing gehört zu den fünf großen Teams in Argentinien, hat die viertgrößte Anhängerschaft im Land und verzeichnete trotz eines letzten Platzes in der Clausura 2008 den drittbesten Stadionbesuch. Matthäus zieht es damit zum zweiten Mal auf den südamerikanischen Kontinent. Anfang 2006 dirigierte der 48-Jährige den brasilianischen Erstligisten Atletico Paranaense für sechs Wochen, ehe er nach einem Urlaub in Europa nicht mehr nach Curitiba zurückkehrte.

Frühere Trainerstationen waren außerdem Rapid Wien (2001 bis 2002), Partizan Belgrad (2002 bis 2003), Red Bull Salzburg (2006 bis 2007) und der israelische Klub Maccabi Netanya (2008 bis 2009). Nationaltrainer Ungarns war Matthäus vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2005.

Quelle: ntv.de, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen