Experimente im Test der DFB-Elf gegen Chile Löw heizt den Konkurrenzkampf an
28.02.2014, 13:32 Uhr
Wieder dabei: Bastian Schweinsteiger steht im Kader von Joachim Löw.
(Foto: picture alliance / dpa)
Joachim Löw setzt mit etlichen Überraschungen bei der Nominierung für das Länderspiel gegen Chile deutliche Signale Richtung Fußball-WM. Der Bundestrainer lädt vier Neulinge ein: Drei spielen in der der Bundesliga, der vierte ist 21 Jahre alt und kickt in Genua.
Mit der Nominierung von vier Neulingen hat Bundestrainer Joachim Löw Für eine Überraschung gesorgt und zum Start ins WM-Jahr ein Zeichen für die Etablierten gesetzt. Zugleich sieht der DFB-Coach das Länderspiel am Mittwoch (ab 20.45 Uhr in der ARD und im Liveticker bei n-tv.de) in Stuttgart gegen Chile mit Blick auf die lange Verletztenliste als gute Möglichkeit zum Experimentieren. Abwehrspieler Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua, Matthias Ginter vom SC Freiburg, der Augsburger André Hahn und der von Hertha BSV zum Hamburger SV ausgeliehene Pierre-Michel Lasogga bekommen erstmals die Chance, bei der Nationalmannschaft dabei zu sein. Zudem steht auch Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern München nach langer Verletzungspause erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder im DFB-Kader.
"Shkodran Mustafi und Matthias Ginter hatten wir auch schon über die U21 im Blick, sie haben sich genauso wie Pierre-Michel Lasogga und André Hahn ihre Nominierungen absolut verdient", sagte Löw elf Wochen vor der Nominierung des Kaders für die Weltmeisterschaft in Brasilien vom 12. Juni bis zum 13. Juli. Neben Schweinsteiger feiern nach längeren und kürzeren Pausen auch der Dortmunder Kevin Großkreutz, Routinier Miroslav Klose von Lazio Rom und Lukas Podolski vom FC Arsenal ihre Wiederkehr zum Nationalteam. Die längste Zeit ohne Einsatz in der DFB-Auswahl liegt hinter Großkreutz, der zuletzt am 9. Februar 2011 beim 1:1 in Dortmund für die A-Mannschaft spielte.
"Lösungen und Alternativen für den Ernstfall"
"Mit Blick auf die WM dürfen und werden wir keine Kompromisse eingehen. Wir müssen nun alles dem Erfolg unterordnen. Wir haben jetzt die Möglichkeit, zu agieren und an Lösungen und Alternativen für den Ernstfall zu arbeiten. Daher haben wir uns entschieden, neue Gesichter zu uns zu holen, die in den vergangenen Wochen und Monaten in ihren Vereinen konstant gute Leistungen gezeigt haben", sagte der Bundestrainer. In den vergangenen Wochen habe er viele Gespräche mit seinen Spielern geführt. Viele, darunter auch Leistungsträger, seien noch angeschlagen und verletzt oder gerade erst zurückgekommen und noch nicht im Rhythmus.
Die Planungen seien voll ausgerichtet auf das erste Vorrundenspiel bei der WM am 16. Juni. "Schon gegen Portugal müssen wir unsere höchste Leistungsfähigkeit erreicht haben", betonte Löw, "das schaffen wir nur, wenn alle Spieler, mit denen wir bereits in zweieinhalb Monaten mit dem Trainingslager in Südtirol in die heiße Phase der WM-Vorbereitung starten, bis dahin komplett fit und hoch belastbar sind, körperlich wie mental".
In dem Weltranglisten 14. aus Chile erwartet Löw einen unbequemen Gegner. "Die Mannschaft steht exemplarisch für die südamerikanische Spielweise mit schnellem und technisch geprägtem Direktspiel." Das Länderspiel in Stuttgart ist der erste von vier Auftritten des DFB-Teams vor der WM. Es folgen Spiele am 13. Mai in Hamburg gegen Polen und am 1. Juni in Mönchengladbach gegen Kamerun. Der letzte Test vor dem Abflug nach Südamerika ist für den 6. Juni mit einem Benefizspiel in Mainz gegen Armenien geplant.
Das Aufgebot der DFB-Elf
Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund). Abwehr: Jérôme Boateng (Bayern München), Matthias Ginter (SC Freiburg), Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund), Marcell Jansen (Hamburger SV), Philipp Lahm (Bayern München), Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua), Per Mertesacker (FC Arsenal), Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund). Mittelfeld: Lars Bender (Bayer Leverkusen), André Hahn (FC Augsburg), Mario Götze, Toni Kroos, Bastian Schweinsteiger (alle Bayern München), Mesut Özil, Lukas Podolski (beide FC Arsenal), André Schürrle (FC Chelsea), Sidney Sam (Bayer Leverkusen). Angriff: Pierre-Michel Lasogga (Hamburger SV), Miroslav Klose (Lazio Rom)
Quelle: ntv.de, sgi/sid