Bundestrainer will Streit um Mats Hummels beenden Löw reicht Klopp die Friedenspfeife
16.09.2013, 10:25 Uhr
Sowohl Klopp als auch Löw rauchen ja ganz gerne mal eine Zigarette - vielleicht reicht eine gemeinsame Zigarettenpause ja schon aus, um den Streit um Hummels beizulegen.
(Foto: imago sportfotodienst)
Bei Dortmund gesetzt, in der deutschen Nationalmannschaft nur Bankdrücker: Um Mats Hummels ist ein Streit zwischen dem BVB und Bundestrainer Löw entbrannt. BVB-Trainer Jürgen Klopp giftete überdeutlich gegen Joachim Löw. Der will jetzt schlichten.
In den letzten Tagen schien es so, als schätzten sich die Trainer Jürgen Klopp und Joachim Löw nicht mehr allzu sehr. Der Grund: Mats Hummels. Der BVB-Innenverteidiger hatte bei den WM-Qualifikationsspielen gegen Österreich und die Färöer nur auf der Bank gesessen. Das hatte Klopp auf die Palme gebracht: "Ich glaube nicht, dass Löw ein Problem mit Borussia Dortmund hat. Aber es ist auch Tatsache: Wenn Fehler Namen kriegen, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass es ein Borussia-Dortmund-Spieler ist", sagte Klopp nach dem Bundesliga-Spiel gegen Hamburg.
Löw versuchte über "Sport Bild Plus" zu besänftigen: "Ich habe zuletzt immer wieder betont, dass Mats Hummels ein sehr guter Innenverteidiger ist, der in unseren Planungen eine wichtige Rolle einnimmt. Das weiß auch Jürgen Klopp, und sicher werden wir in den nächsten Wochen eine passende Gelegenheit finden, um uns in Ruhe auszutauschen."
Ein Streit mit Vorgeschichte
Klopps Ärger hat sich offenbar lange angestaut. "Ich habe mich damals bei Marcel Schmelzer ein wenig gewundert und jetzt bei Mats. Solche Dinge müssen dann auch mal aufgeklärt werden. Die Fehler beim Paraguay-Spiel stehen bis heute so da, als hätte die Mats alleine verbockt." Vor einem Jahr hatte der DFB-Coach über Außenverteidiger Marcel Schmelzer gesagt, er müsse mit ihm mangels Alternativen "die nächsten zwei, drei, vier, fünf Monate weiterarbeiten". Löw selbst hatte die Aussagen kurz danach als "sehr unglücklich" relativiert. Mats Hummels wurde nach zwei individuellen Fehlern beim 3:3 gegen Paraguay Mitte August nun von Löw auf die Bank gesetzt.
Löw will sich einem Gedankenaustausch mit Klopp nicht verweigern. "Generell aber muss ein Trainer das Recht haben, die Dinge, die ihm nicht gefallen, anzusprechen, nur so können wir uns verbessern. In den Spielen gegen Österreich und die Färöer habe ich Jerome Boateng neben Per Mertesacker den Vorzug gegeben, weil ich der Meinung war, dass er sich aufgrund seiner konstant starken Leistungen in den letzten Monaten beim FC Bayern diese Chance verdient hat. Insgesamt ist es doch normal und positiv, dass in der Nationalmannschaft ein großer Konkurrenzkampf herrscht."
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte im TV-Sender Sky, dass es von Seiten der Dortmunder "nie in Frage gestellt werde, dass Löw die Mannschaft aufstellt und dass es Argumente für Per Mertesacker und Jerome Boateng gab." Trotzdem stimmte er in die Anschuldigungen seines Trainers ein – und kündigte Konsequenzen an: "Viele sagen, dass Dortmunder Spieler leichter kritisiert werden. Wir werden in den nächsten Wochen unsere Antennen ausrichten und unsere Sinne dafür schärfen." Ob die These Bestätigung finden werde, wollte Watzke noch nicht beurteilen. "Da lege ich mich noch nicht fest", sagte er: "Ich glaube das ehrlich gesagt nicht, weil ich Löw für einen guten und den richtigen Bundestrainer halte. Aber wir werden aufpassen, ob wir unseren Spielern vielleicht mal etwas zur Seite springen müssen."
Quelle: ntv.de, Ralph Durry, sid