Neuer Vertrag bis zur EM 2016 fix Löw will Bundestrainer-Jahrzehnt vollmachen
18.10.2013, 11:39 Uhr
Der Vertrag von Joachim Löw als Fußball-Bundestrainer ist offiziell verlängert. Um 10.22 Uhr unterschreibt er beim DFB seinen neuen Kontrakt bis zur EM 2016. Co-Trainer Hansi Flick wird ab 2014 neuer DFB-Sportdirektor.
Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Vertrag bis zur Europameisterschaft 2016 verlängert. Das gab DFB-Präsident Wolfgang Niersbach auf einer Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt bekannt.
"Die Arbeit mit dem Team und dem Betreuerstab macht mir sehr viel Freude, ich spüre große Motivation, die Mannschaft weiter zu entwickeln. Wir sind noch nicht am Ende unseres Weges, wir haben noch große Ziele, die wir gemeinsam erreichen wollen. Der DFB bietet uns und der Nationalmannschaft ein ideales Umfeld, für das wir genauso dankbar sind wie für das Vertrauen, das uns der DFB und Präsident Wolfgang Niersbach entgegenbringen", sagte Löw.
Die Verträge mit Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff und Torwarttrainer Andreas Köpke wurden ebenfalls um zwei Jahre verlängert. Löws Co-Trainer Hans-Dieter Flick wird nach der WM in Brasilien den Posten des Sportdirektors übernehmen. Flick, der das Amt am 1. September 2014 antreten wird, erhält einen Fünfjahresvertrag bis August 2019. Bis zur Endrunde in Brasilien wird ein Großteil der Aufgaben des Sportdirektors unter Leitung von Generalsekretär Helmut Sandrock durch die vorhandenen Verbandsstrukturen ausgefüllt.
"Absoluter Glücksfall"
Für Niersbach ist Löw ein "absoluter Glücksfall". Nach dem Sommermärchen 2006 in Deutschland mit dem respektablen dritten Platz rückte Löw auf den Chefposten mit der klaren Vorgabe, die lange Durststrecke ohne großen Titel zu beenden. Bei der EM 2008 wurde die Finalteilnahme bei seinem ersten Turnier als Cheftrainer nach einem äußerst holprigen Turnierverlauf noch als Erfolg gewertet, auch wenn Spanien im Finale der deutschen Mannschaft beim 1:0 die Grenzen aufzeigte.
Bei der WM 2010 in Südafrika stürmte Deutschland mit berauschenden Siegen gegen England (4:1) und Argentinien (4:0) ins Halbfinale, schied dann aber nach einer mutlosen Vorstellung ebenfalls mit 0:1 gegen Spanien aus. Und im vergangenen Jahr bedeutete Italien (1:2) bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine im Halbfibnale Endstation, als man den Azzurri fast kampflos das Feld überließ. Anschließend räumte Löw Fehler bei der Taktik und beim Personal ein.
Danach sah es ein paar Wochen so aus, als würde sich Löw von diesem K.o. nicht mehr erholen und hinschmeißen, ehe er dann doch verkündete, mit neuem Elan in die Mission WM-Titel 2014 zu starten. In Südamerika steht er erneut vor einer riesigen Hürde. "Die Verantwortung und der Druck sind bei großen Turniern immer gleich. Wenn Deutschland in ein Turnier geht, will man immer den maximalen Erfolg", betonte Löw, der am 15. November in Mailand gegen Italien zum 100. Mal als Chef auf der deutschen Bank sitzen wird. Zum Abschluss des Länderspieljahres 2013 trifft Deutschland am 19. Mai im Wembley-Stadion auf England.
Quelle: ntv.de, dpa/sid