Fußball

Nach dem Abschied vom FC Bayern Lucio klagt über van Gaal

Eine Woche nach seinem Wechsel zu Inter Mailand hat sich der brasilianische Fußball-Nationalspieler Lucio über die Behandlung beim FC Bayern München beklagt.

Zweimal den Cobfed-Cup gewonnen: Lucio.

Zweimal den Cobfed-Cup gewonnen: Lucio.

(Foto: REUTERS)

"Es ist normal, dass jeder Trainer seine eigenen Vorstellungen hat. Aber dieser Abschied war respektlos. Ich denke einfach, ein bisschen mehr Respekt hätte ich verdient gehabt. Ich hätte mir gewünscht, dass der Trainer erst mal mit mir spricht, bevor er sich festlegt", sagte Lucio in einem Interview mit dem "Kicker" und beklagte "viel Stress" in den vergangenen Wochen. "Ein bisschen traurig bin ich, ja. Es war eine gute Zeit bei Bayern, wir haben dreimal das Double geholt. Es ist schade, dass es nun zu Ende ging, aber so ist das Fußballgeschäft."

Innenverteidiger Lucio hatte fünf Spielzeiten für die Münchner gekickt, ehe er nun für rund sieben Millionen Euro nach Italien wechselte. Immer wieder war kolportiert worden, dass der Weltmeister von 2002 keine große Rolle in den Planungen von Trainer Louis van Gaal spielte. Der Niederländer selbst hatte das so nicht formuliert, lediglich gesagt, dass der Brasilianer keineswegs in der Defensive gesetzt sei. "Ich akzeptiere die Entscheidung des Trainers, dass er nicht mit mir planen wollte. Ich habe auch kein Problem mit diesem Wechsel. Ich glaube aber, die Art und Weise war nicht okay. Es gab viel Stress in den letzten Wochen, das fand ich nicht gut", meinte Lucio.

"Brauche nichts zu beweisen"

"Ich bin Weltmeister, habe zweimal den Confed-Cup gewonnen und wurde zum besten Abwehrspieler der Bundesliga gewählt. Ich brauche ihm doch nicht mehr zu beweisen, dass ich Qualität habe", betonte der Südamerikaner. Nun will der 31-Jährige mit Inter, wo er einen Dreijahresvertrag hat, auf Titeljagd gehen und in Südeuropa seine Karriere zu Ende bringen. "Wenn in Mailand alles so klappt, wie ich es mir wünsche, werde ich meine Karriere in Italien beenden. Dann kommt keine Rückkehr infrage, nicht nach Deutschland, nicht nach Brasilien. Wenn es natürlich schlecht läuft, kann im Fußball alles schnell gehen."

Wie erfolgreich es bei den Münchnern weitergeht, vermag Lucio nicht vorherzusagen. "Es ist zu früh, das zu beurteilen. Bayern ist eben ein verrückter Verein, bei dem viel passiert, wenn die Mannschaft einmal nur Zweiter geworden ist. Immer gewinnen zu müssen sorgt für Stress im Club", meinte der ehemalige Abwehrchef, der sich nicht auf ein Duell in der Champions League mit dem FC Bayern freuen würde. "Nein, lieber nicht. Da gibt es leichtere Gegner."

Quelle: ntv.de, dpa

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