Fußball

Ausgeruht und voller Tatendrang Lyon will Bayern überfallen

Olympique Lyon glaubt weiter an den großen Coup. "Wir wollen das Ticket fürs Finale - und wir holen es uns hier am Dienstag im eigenen Stadion", sagt Trainer Claude Puel vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München.

"Meine Spieler sind alle körperlich viel besser drauf": Claude Puel.

"Meine Spieler sind alle körperlich viel besser drauf": Claude Puel.

(Foto: REUTERS)

Aggressiv und ausgeruht will Olympique Lyon den FC Bayern in die Knie zwingen. "Da gibt es nicht viel zu überlegen. Wir müssen gewinnen, Feuer entfachen, die Fans dazu bringen, dass sie uns von der ersten bis zur letzten Sekunde unterstützen, wir müssen die Bayern erschüttern und Zweikämpfe gewinnen", sagte Torwart Hugo Lloris in der Sportzeitung "L'Équipe". "Wir müssen die Bayern überfallen", forderte der Brasilianer Ederson vor dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen den deutschen Fußball- Rekordmeister.

Nicht nur Lloris kritisierte die apathische Einstellung der Lyonnaisen bei der 0:1-Hinspielniederlage in der Allianz Arena. "Wir müssen eine ganz andere Einstellung und eine andere Mentalität an den Tag legen. Wir waren zu defensiv. Wir müssen etwas mehr Mut und einen positiven Geist haben, um das Blatt zu wenden", sagte der argentinische Stürmer Lisandro López. Laut Medien soll am Dienstag neben López auch der in die Rotlicht-Affäre um französische Nationalspieler verwickelte Sidney Govou von Anfang an stürmen.

Seit Freitag schön im Trainingslager

Im Gegensatz zum Hinspiel, als er wegen des von der Vulkanasche lahmgelegten Flugverkehrs mit Minivans nach München fahren mussten, wird der französische Serienmeister der Jahre 2002 bis 2008 diesmal völlig ausgeruht aufs Feld gehen. Seit Freitag dürfen sich die Profis bei einem Trainingslager etwa 40 Kilometer von Lyon entfernt in aller Ruhe auf das Duell vorbereiten. Das Punktspiel gegen AS Monaco war auf den 12. Mai verlegt worden. Am Sonntag standen neben einer leichten Trainingseinheit eine lockere Fahrradtour im Grünen sowie eine Filmkomödie auf dem Programm.

Trainer Claude Puel reibt sich erfreut die Hände. "Meine Spieler sind alle körperlich viel besser drauf. Das ist natürlich ein Plus. Aber ich mache mir keine Illusionen, was die Frische der Bayern angeht. Das ist ein sehr leistungsstarkes Team. Diesmal werden wir aber gegenhalten", sagte der Coach. Puel ruft die Lyon-Fans dazu auf, es den Anhängern der Bayern gleichzutun, die beim Hinspiel ihr Team bedingungslos unterstützt hätten. "Zusammen mit unserem Publikum werden wir um den Finaleinzug kämpfen", kündigte Puel an.

Abwehrchef Cris ist wieder fit

Puel durfte aufatmen, weil sich das Lyon-Krankenlager langsam lichtet. Der brasilianische Abwehrchef Cris werde gegen Bayern "höchstwahrscheinlich" dabei sein, berichteten Medien unter Berufung auf Clubkreise. Der Ex-Leverkusener hatte sich in München eine Hüftprellung zugezogen und beim Training zudem einen Schlag aufs Knie erhalten. Auch der zweite etatmäßige Innenverteidiger Jean-Alain Boumsong ist wieder fit. Der 30-Jährige war bei der ersten Partie in München wegen einer Wadenzerrung ausgefallen.

Der 1,90 Meter große Profi, wegen seiner kräftigen Statur "der Bär" genannt, will ungeachtet seiner Erfahrung das Spiel gegen die Bayern mit der Begeisterung eines Anfängers angehen. "Wir alle müssen mit jener Freude und Leidenschaft zu Werke gehen, mit denen wir als Kinder auf der Straße gespielt haben", sagte der in Kamerun geborene Franzose im Interview der Lyoner Regionalzeitung "Le Progrès".

Quelle: ntv.de, Emilio Rappold, dpa

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