Fußball

Leogang steht Haifa bei Maccabis Testspiel findet statt

Die österreichischen Behörden ermitteln gegen rund 20 vorwiegend türkischstämmige Männer unter anderem wegen des Verdachts auf Verhetzung und schwere Körperverletzung.

Die österreichischen Behörden ermitteln gegen rund 20 vorwiegend türkischstämmige Männer unter anderem wegen des Verdachts auf Verhetzung und schwere Körperverletzung.

(Foto: imago/PanoramiC)

Nach den anti-israelischen und judenfeindlichen Übergriffen bei einer Partie von Maccabi Haifa in Österreich ist das nächste Testspiel der Israelis gegen Bundesliga-Aufsteiger Paderborn gefährdet. Im letzten Moment wird jedoch eine Lösung gefunden.

Das geplante Testspiel zwischen Maccabi Haifa und dem Fußball-Bundesligisten SC Paderborn in Österreich soll nun doch stattfinden. Die Gemeinde Kirchbichl in Tirol hatte die für Samstag (17 Uhr) angesetzte Partie zunächst wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Nun springt Leogang im Bundesland Salzburg als Austragungsort ein, wie Bürgermeister Josef Grießner bestätigte. Am Mittwochabend war eine Partie der Israelis abgebrochen worden, nachdem anti-israelische Demonstranten Haifa-Spieler auf dem Platz angegriffen hatten.

"Wir haben die Zusage vom Innenministerium, dass die Sicherheit gewährleistet ist", sagte Grießner. In Leogang - einem Ort mit etwa 3000 Einwohnern - bereitet sich Maccabi Haifa derzeit in einem Trainingscamp auf die Saison vor. "Es hat in den letzten zwei Wochen überhaupt keine Zwischenfälle gegeben", sagte Grießner. Vor einigen Tagen sei bereits ein Testspiel des israelischen Teams gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig problemlos über die Bühne gegangen.

"Wir sind 85 Minuten lang beschimpft worden"

Der 5000-Einwohner-Ort Kirchbichl hatte zuvor das geplante Testspiel zwischen Haifa und Paderborn mit Verweis auf die Ereignisse von Mittwoch abgesagt. Sollte es zu Ausschreitungen kommen, könne die Gemeinde ohne eigene Polizeistelle die Lage nicht bewältigen, sagte Vizebürgermeister Wilfried Ellinger der Nachrichtenagentur Apa. "Das ist kein unfreundlicher Akt gegenüber den Mannschaften." Bei der Partie von Haifa gegen den französischen Spitzenclub OSC Lille hatten am Mittwochabend 20 Zuschauer mit palästinensischen Fahnen in der 85. Minute das Spielfeld gestürmt und die israelischen Spieler tätlich angegriffen. Das Spiel wurde daraufhin abgebrochen.

Die österreichischen Behörden ermitteln gegen rund 20 vorwiegend türkischstämmige Männer unter anderem wegen des Verdachts auf Verhetzung und schwere Körperverletzung. Der israelische Fußballer Dekel Keinan von Maccabi Haifa äußerte sich per Twitter zu den Vorfällen: "Wir sind 85 Minuten lang beschimpft worden, weil wir Israelis sind. Was würdet ihr tun, wenn eine Gruppe von Antisemiten mit Flaggen mit der Aufschrift "Tod für Israel" auf euch zurennt und euch ins Gesicht spucken würde?", schrieb er.

Keinan habe das Gefühl gehabt, "dass ich mich und meine Mitspieler beschützen und auf diese Provokationen reagieren muss". Ein Bild von dem Vorfall zeigte den Spieler, wie er zu einem Tritt gegen einen Angreifer ausholt. Österreichische Politiker verurteilten die Attacke auf die Israelis einhellig. Maccabi Haifa hatte anschließend bereits am Donnerstagabend in der Tiroler Gemeinde Hochfilzen ein weiteres Testspiel absolviert. Nach Polizeiangaben waren rund 100 Zuschauer dabei. Es habe keine Probleme oder Zwischenfälle gegeben, sagte ein Sprecher.

Quelle: ntv.de, sgi/dpa

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