Fußball

Wolfsburg entmachtet Alleinherrscher Magath bekommt einen Chef

Zur Rechenschaft gezwungen: Felix Magath.

Zur Rechenschaft gezwungen: Felix Magath.

(Foto: dpa)

Es wird eng für Felix Magath beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg. Klubeigner Volkswagen ringt sich zu einer Entmachtung des bisherigen Alleinherrschers durch. Trainermanager Magath bekommt zum 1. April einen Chef im sportlichen Bereich. Kein Scherz.

Der bisherige Alleinherrscher Felix Magath verliert einen Großteil seiner Macht beim VfL Wolfsburg. Klubeigner Volkswagen setzt dem Trainer, Manager und Sport-Geschäftsführer zum ersten Mal in dessen Zeit beim Fußball-Bundesligisten einen Aufpasser vor die Nase. Der bisherige Finanz-Geschäftsführer Wolfgang Hotze rückt zum 1. April zum Sprecher der Geschäftsführung auf und wird Magaths Chef. "Die Schaffung einer übergeordneten Sprecherfunktion ist angesichts unserer ambitionierten vereinsübergreifenden Ziele und der wachsenden Komplexität unseres Geschäfts der richtige Schritt zur richtigen Zeit", teilte VfL-Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia mit.

VW gestaltet die Geschäftsführung bei der Konzerntochter VfL Wolfsburg neu. Bisher arbeiteten dort Hotze (Finanzen), Magath (Sport) und Thomas Röttgermann (Organisation) gleichberechtigt. Der 59 Jahre alte Hotze, im Mutterkonzern bislang Leiter des Steuer- und Zollwesens, wurde bei VW in den Ruhestand verabschiedet und steht in Vollzeit dem VfL zur Verfügung. Hotze gehört der Klubführung seit 15 Jahren an. Er weilt derzeit im Urlaub.

Damit muss Magath intern im Verein erstmals Rechenschaft ablegen. Bislang hatte der Trainer im sportlichen Bereich das alleinige Sagen. In seiner ersten Amtszeit in Wolfsburg hatte er den Klub 2009 sensationell zur Meisterschaft geführt. Einziges Kontrollorgan war der von VW dominierte Aufsichtsrat, in dem Magath bislang stets volle Rückendeckung für sein Handeln bekam. Die schwindet aber zunehmend. Wegen des ausbleibenden sportlichen Erfolgs werden auch die umstrittenen Arbeitsweisen Magaths intern kritisch hinterfragt.

Im Niemandsland der Tabelle

Trotz Investitionen in Höhe von rund 50 Millionen Euro für 20 neue Spieler nur in dieser Saison dümpelt der Ex-Meister als Zehnter im Niemandsland der Tabelle herum. Dabei hatten VW und Magath vor der Saison das Ziel Europapokal-Qualifikation ausgegeben. Daher hatte der Autobauer zuletzt öffentlich erstmals Druck auf Magath ausgeübt und dessen Angebot, seinen 2013 endenden Vertrag noch in dieser Saison zu verlängern, schroff zurück gewiesen. "Wir sollten uns erstmal darauf konzentrieren, wieder nach oben zu kommen", hatte VW-Vorstand Garcia Sanz vor dem 3:2 am vergangenen Samstag gegen Leverkusen gesagt. Die Bosse des Klubeigentümers beharren weiterhin auf dem inzwischen ehrgeizigen Ziel. Nach dem knappen Sieg gegen Leverkusen hatte VW-Chef Martin Winterkorn eingeräumt, dass im Falle einer Niederlage die Situation in Wolfsburg "schwieriger" geworden wäre. Viel dürfte vom Ausgang der kommenden Spiele in Nürnberg am Samstag und eine Woche später gegen den Hamburger SV abhängen. Auch ist ungewiss, wie Magath auf die Entmachtung reagiert. Ihm wird nachgesagt, nur schwer mit Vorgesetzten zurechtzukommen.

Quelle: ntv.de, Carsten Lappe, dpa

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