Ouvertüre zum Spieltags-Höhepunkt Mainz empfängt Hoffenheim
02.10.2010, 13:25 UhrDie Sensationsmannschaft FSV Mainz 05 kann in der Fußball-Bundesliga mit dem siebten Sieg am 7. Spieltag den vom FC Bayern und vom 1. FC Kaiserslautern gehaltenen Startrekord einstellen. Das Duell gegen Hoffenheim verspricht hochklassigen Fußball - ein ideales Vorspiel für den Höhepunkt des Spieltags, die Partie Dortmund gegen Bayern.
Mainz mischt die Liga auf und hat noch lange nicht genug. Der Überraschungsspitzenreiter der Fußball-Bundesliga jagt den Startrekord des großen FC Bayern. Dem Rekordmeister aus München droht derweil im Prestigeduell bei Borussia Dortmund der Sturz ins Bodenlose. "Wenn wir das verlieren, ist die Hölle los", sagte Bayern-Stürmer Ivica Olic. Dagegen träumt der Mainzer Lewis Holtby von historischen Großtaten am 7. Spieltag - und sogar vom Titel.
"Der Titel wäre natürlich ein Traum. Träumen darf man ja mal", sagte Holtby und verwies kurzerhand auf die Türkei: "Dort ist in der vergangenen Saison auch eine Mannschaft namens Bursaspor überraschend Meister geworden."
Doch zunächst wollen die Mainzer ab 15.30 Uhr (im n-tv.de Liveticker) gegen den Tabellenvierten 1899 Hoffenheim mit ihrem siebten Sieg den Startrekord der Bayern und des 1. FC Kaiserslautern einstellen. "Wenn wir die nötige Frische und Überzeugung auf den Platz bringen, stehen die Chancen durchaus gut", sagte Trainer Thomas Tuchel. An Selbstbewusstsein mangelt es den Mainzern nach dem grandiosen Saisonstart nicht, dessen vorläufige Krönung der 2:1-Sieg beim FC Bayern in der Vorwoche war. "Wir sind die Gallier der Liga. Wir sind die Kleinen, die die Großen ärgern", hatte Manager Christian Heidel anschließend verkündet.
Coach Tuchel, der bis auf den langzeitverletzten Stammtorhüter Heinz Müller aus dem Vollen schöpfen kann, hat "keine Angst vor einem Einbruch". Mit dem Hype um den Karnevalsverein um geht er offen um: "Wir leben ja nicht auf einer Insel. Die Jungs können ihre Handys nutzen, ins Internet gehen und alles lesen, was sie wollen."
Unbedingter Wille, perfekter Matchplan
Das Erfolgsgeheimnis der Mainzer ist einfach: Die Mannschaft ist taktisch gut geschult und sie glaubt an sich und daran, jedes Spiel gewinnen zu können - auch noch nach einem 0:3-Rückstand wie am 2. Spieltag in Wolfsburg. Dieser Glaube manifestiert sich auf dem Platz in einer aggressiven Vorwärtsverteidigung und enorm hoher Laufbereitschaft, die durch die mannschaftliche Geschlossenheit ermöglicht wird und die Umsetzung des zuvor von Trainer Tuchel ausgetüftelten Matchplans ermöglicht. Die analytischen Fähigkeiten des 37-Jährigen, der Schwachstellen des Gegners exzellent erkennen und seine Mannschaft daraufhin perfekt um- und einstellen kann, brachten Tuchel sogar ein Lob von Bayern-Coach Louis van Gaal ein. Und der hält sich gemeinhin für den besten Trainer der Liga.
Mit einem Erfolg gegen Hoffenheim würde Mainz nicht nur die Tabellenführung verteidigen und den Bundesliga-Startrekord einstellen, sondern mit dem 50. Bundesligasieg zugleich ein Jubiläum feiern. Das möchte Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp gern verhindert sehen, obwohl nach drei Siegen zum Saisonstart drei sieglose Spiele folgten, der Haussegen zwischen Coach Ralf Rangnick und Abwehrchef Josip Simunic schief hängt und im Vorjahr beide Duelle mit dem FSV verloren gingen. Hopp ist überzeugt: "Gegen uns ist Mainz fällig." Das glaubt auch "Kicker"-Herausgeber und n-tv Experte Rainer Holzschuh, der auf ein 1:1 tippt.
FSV Mainz 05 - 1899 Hoffenheim
Mainz: Wetklo - Zabavnik (Bungert), Svensson, Noveski, Fuchs - Karhan, Polanski, Soto - Holtby - Allagui (Schürrle), Szalai. - Trainer: Tuchel
Hoffenheim: Starke - Beck, Simunic, Vorsah, Compper (Eichner) - Weis, Luiz Gustavo, Salihovic - Mlapa, Ibisevic, Ba. - Trainer: Rangnick
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa