Fußball

Spitzenteams der Fußball-Bundesliga Mannschaften statt Individualisten

Stars und ihre Teams - das ewige Thema des Mannschaftssports erfasst die noch junge Bundesliga-Saison. Erste Kälte-Ausläufer des Tabellenkellers erreichen auch vermeintliche Top-Teams wie Stuttgart, Wolfsburg oder Schalke. Stattdessen stehen Hoffenheim und Mainz ganz oben. Aus einem einfachen Grund.

Felix Magath, Alleinherrscher.

Felix Magath, Alleinherrscher.

(Foto: dpa)

Schalkes Raúl ist ein Phänomen, 323 Tore hat er in 741 Pflichtspielen für Real Madrid erzielt. Auf Schalke sind es genau Null. Schlechte Leistungen kommen dazu. Trainer Felix Magath baut und bastelt und baut und bastelt am Kader herum, aber heraus kommt das Gleiche wie bei seinem Stareinkauf: Nichts. Jedenfalls bislang. Über die vergangenen Jahre hatte Heiko Westermann das Spiel der Schalker stabilisiert. Doch der Nationalspieler ging zum Hamburger SV – der steht nun auf den internationalen Startplätzen, und sein Ex-Klub nach drei Bundesliga-Spieltagen ohne Punkte da.

Hoffenheim effektiv, Bayern gelassen

Der Gegensatz des durcheinandergewürfelten Kaders der Knappen stand am Freitag als zweite Mannschaft auf dem Feld: Hoffenheim entdeckt sich mit bewährten Spielern neu. Sieben Spieler aus der Startelf standen bereits 2007 in der 2. Bundesliga mit Trikot der TSG auf dem Platz. Ralf Rangnicks Truppe spielt nun zwar nicht mehr begeisternd wie in der Hinrunde nach dem Aufstieg, dafür aber als Mannschaft effektiv. Und steht so an der Tabellenspitze. Da wäre auch der Rekordmeister aus München gerne und jammert über die Belastungen seiner Nationalspieler im Allgemeinen und die Verletzung von Arjen Robben im Speziellen.

Viele Top-Spieler, mittelmäßige Ergebnisse: Der FC Bayern.

Viele Top-Spieler, mittelmäßige Ergebnisse: Der FC Bayern.

(Foto: dpa)

Nach dem "bis zum letzten Pass guten Spiel" (Louis van Gaal) bei der Niederlage auf dem Betzenberg gewann die Mannschaft des Feierbiests auch gegen Bremen nicht. Und lässt eben jene gewohnte Effektivität nach vorne vermissen. "Wir sind mitten in der Vorbereitung", sagte Miroslav Klose nach der Nullnummer. Da mag er recht haben: Nur weil der Saisonstart durchwachsen verläuft, sind noch lange nicht die angepeilten Titel der Bayern in Gefahr. Siehe vergangene Spielzeit.

Déja vu in Stuttgart

In Stuttgart grüßt – wie gewohnt – zu Beginn der Saison das Abstiegsgespenst. Das war nach der Meisterschaft unter Trainer Armin Veh so, bei Markus Babbel ebenfalls und droht nun auch Coach Christian Gross. Der Schweizer hat nach drei Spieltagen bereits einen negativen Vereinsrekord aufgestellt. Drei Niederlagen zum Auftakt, das gab es beim VfB noch nie. Auch der neu verpflichtete Weltmeister Mauro Camoranesi konnte daran nichts ändern.

Mission erfolgreich: Mainz feiert den dritten Sieg im dritten Spiel.

Mission erfolgreich: Mainz feiert den dritten Sieg im dritten Spiel.

(Foto: dpa)

In Mainz herrscht dagegen Partystimmung – mit viel Mannschaftsgeist, Einsatz und einem stechenden Joker André Schürrle drehten die Rheinhessen das zweite Spiel hintereinander. Vor dem 2:1 gegen Kaiserslautern hatte Mainz bereits dem VfL Wolfsburg gezeigt, dass Geld kurzfristigen Erfolg offenbar nicht kaufen kann. Das mit Diego teuer verstärkte Team aus der Autostadt kam wie auch Schalke nicht richtig auf Touren – und verlor gegen furios aufspielende Dortmunder.

Betrachtet man die Tabelle nach dem dritten Spieltag, befinden sich einige Vereine in überraschenden Regionen. Der Auftakt der Bundesliga-Saison beweist, dass die Mannschaft noch immer über Individualisten steht. Von der Basketball-Legende Michael Jordan stammt der Satz: "There is no 'i' in team". Das gilt offenbar nicht nur in der NBA.

Quelle: ntv.de

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