Fußball

"Solche Leute wegsperren" Marco Rose hat von Rassisten die Schnauze voll

Will nicht mehr: Marco Rose.

Will nicht mehr: Marco Rose.

(Foto: IMAGO/Picture Point LE)

Eigentlich ist Marco Rose Trainer bei RB Leipzig. Vor dem Ligaspiel beim FC Augsburg will er jedoch nicht nur über den Gegner reden. Einer seiner Spieler muss verteidigt werden. Der Belgier Openda wurde im Internet angefeindet. Rose redet sich in Rage und erhebt eine knallharte Forderung.

Trainer Marco Rose vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig hat mit Fassungslosigkeit auf die rassistischen Anfeindungen gegen seinen Stürmer Lois Openda reagiert. "Warum? Ich verstehe es nicht. Ich will es einfach verstehen lernen. Warum macht man sowas?", sagte der 48-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Augsburg - und redete sich anschließend in Rage.

Openda war am Dienstag mit rassistischen Beleidigungen und Anfeindungen im Internet an die Öffentlichkeit gegangen. Der Belgier mit marokkanischen Wurzeln teilte einige der schlimmen Nachrichten bei Instagram, schrieb dazu: "Niemand wird mich zwingen, meine Träume oder Ziele im Leben aufzugeben. Und noch weniger diese Rassisten, die sich hinter einer Leinwand verstecken. Und dann bin ich stolz, SCHWARZ zu sein."

RB hatte die Hetze in einer Mitteilung "aufs Schärfste" verurteilt, man sei "wütend und traurig zugleich". So auch Rose, der appellierte: "Lasst uns zusammenstehen, klare Signale aussenden. Wir müssen uns dagegen wehren und den Leuten, die es nicht verstehen wollen oder zu blöd sind, nicht die Plattform geben, und relativ deutlich aufzeigen, dass das so nicht funktioniert."

Er selbst würde "solche Menschen wegsperren. Punkt aus. Weil wie nah ist so jemand, der solche Sachen in der Anonymität schreibt, dran, solche Dinge in die Tat umzusetzen, die am Ende fürchterlich wären?", sagte Rose. "Ich wäre da gnadenlos, auch im Internet."

Der zuletzt glücklos agierende Stürmer ist seit neun Pflichtspielen ohne Torerfolg und hat 2025 noch nicht getroffen. Für den 24-Jährigen ist das keine einfache Situation. Beim 2:0 gegen St. Pauli am vergangenen Wochenende wurde er erst in der 73. Minute für den Torschützen Benjamin Sesko eingewechselt. Nach der Partie wurde er beschimpft.

Vor knapp zwei Jahren hatte bereits der ebenfalls für Leipzig spielende DFB-Verteidiger Benjamin Henrichs rassistische Beleidigungen gegen ihn öffentlich gemacht und nach eigener Aussage auch mehrere Anzeigen erstattet.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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