"Trottel mit dem Regenschirm" McClaren trainiert Wolfsburg
11.05.2010, 11:28 UhrIn England firmiert er unter dem Namen der "Trottel mit dem Regenschirm". Aber immerhin ist es schon zweieinhalb Jahre her, dass Steve McClarens Trainer der englischen Nationalmannschaft war. Jetzt heuert er beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg an.
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat den Engländer Steve McClaren als neuen Trainer zur kommenden Saison verpflichtet. Das gaben die Niedersachsen bekannt.
McClaren kommt vom dortigen Meister Twente Enschede, den er dank einer Ausstiegsklausel ein Jahr vor Vertragsablauf verlassen konnte. Es erhält bei den Wölfen einen Vertrag bis 2012 und soll ein geschätztes Jahressalär von drei Millionen Euro verdienen.
"Trottel mit dem Regenschirm"
Der neue Trainer tritt beim letztjährigen deutschen Meister die Nachfolge von Lorenz-Günther Köstner an, der das Amt nach der Entlassung von Armin Veh Ende Januar interimsweise übernommen hatte. Wie schon bei seinen früheren Engagements wird der 49-Jährige keinen eigenen Assistenztrainerstab mit nach Wolfsburg bringen.
Der frühere englische Nationalcoach hat auf der Insel einen, nun ja, interessanten Ruf. Nach der 2:3-Heimpleite gegen Kroatien im entscheidenden EM-Qualifikationsspiel vor zweieinhalb Jahren war McClaren von der britischen Presse als "Trottel mit dem Regenschirm" verspottet worden. Damals hatte er sich am Spielfeldrand unter einem großen Schirm vor dem Regen und den Schmährufen der Fans versteckt und dem Aus seines Teams tatenlos zugesehen.
Mit Enschede zur Meisterschaft
McClaren war beim VfL zum Top-Kandidaten aufgestiegen, nachdem der Franzose Gerard Houllier aus familiären Gründen abgesagt hatte. Ihm sollen auch Angebote des ehemaligen Champions-League-Siegers FC Porto und des Premier-League-Klubs West Ham United vorgelegen haben.
In Enschede hatte der frühere englische Nationalcoach in nur zwei Jahren einen Spitzenklub geformt. Nach der letztjährigen Vizemeisterschaft und dem Erreichen des Pokalfinals holte er mit Twente in diesem Jahr den ersten Titel der Vereinsgeschichte in der Ehrendivision.
Quelle: ntv.de, sid/dpa