Promes will nun Russe werden Messerangriff: Ex-Nationalspieler muss in Haft
19.06.2023, 13:24 Uhr
Quincy Promes spielte 50 Mal für die niederländische Nationalmannschaft.
(Foto: imago images / VI Images)
Quincy Promes rastet bei einem Familienfest aus und rammt seinem Cousin ein Messer ins Knie. Dafür wird der ehemalige Nationalspieler der Niederlande zu einer Haftstrafe verurteilt. Der 31-Jährige ist beim Prozess nicht vor Ort und kehrt vielleicht auch nicht in seine Heimat zurück.
Der niederländische Fußball-Profi Quincy Promes ist wegen schwerer Körperverletzung zu einer Haftstrafe von anderthalb Jahren verurteilt worden. Der frühere Nationalspieler wurde vom Amsterdamer Strafgericht schuldig gesprochen. Der 31-Jährige hatte einem Cousin auf einer Familienfeier nach einem Streit mit einem Messer ins Bein gestochen. Sein Anwalt kündigte Berufung an. Ursprünglich war Promes wegen versuchten Mordes angeklagt worden, später wandelte die Staatsanwaltschaft den Vorwurf aus Mangel an Beweisen um.
Aufgrund seiner Prominenz fiel das Urteil nun härter aus als üblich, mindestens ein Jahr Haft ist in solchen Fällen vorgesehen. "Das Gericht hat berücksichtigt, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen Profi-Fußballer und bekannten Niederländer handelt und er daher eine Vorbildfunktion hat", hieß es in einer Stellungnahme. Auch lastete das Gericht ihm an, dass er keinerlei Verantwortung für die Tat übernommen hatte. Promes, der in 50 Länderspielen sieben Tore erzielte, stand zur Tatzeit bei Ajax Amsterdam unter Vertrag.
Der Offensivspieler spielt seit Februar 2021 wieder für Spartak Moskau, wo er bereits von 2014 bis 2018 unter Vertrag stand, und war bei der Urteilsverkündung nicht anwesend. Er soll sich in Moskau aufhalten. Ob und wann er seine Strafe antreten wird, ist unklar. Nach russischen Medienberichten vom vergangenen Dezember habe sich Promes um die russische Staatsbürgerschaft bemüht, bei einer Einreise in seine Heimat muss er mit der sofortigen Festnahme rechnen.
Beweise für die Schuld von Promes gab es vor allem durch abgehörte Telefongespräche. Er war bereits von der Polizei im Zusammenhang mit einer anderen Straftat beobachtet worden. Promes wird verdächtigt, am Schmuggel von 1300 Kilogramm Kokain beteiligt gewesen zu sein. Er weist diese Vorwürfe zurück.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid