Weltfußballer 2010 Messi ist erneut der Größte
10.01.2011, 20:18 Uhr
Messi macht überraschend das Rennen.
(Foto: dpa)
Lionel Messi ist zum zweiten Mal nacheinander Weltfußballer des Jahres. Die Brasilianerin Marta räumt die Trophäe bereits zum fünften Mal in Folge ab. Die deutschen Nationalspielerinnen Birgit Prinz und Fatmire Bajramaj gehen leer aus. Dennoch gibt es auch aus deutscher Sicht Grund zur Freude.
Der Fußball-Floh hat überraschend wieder zugebissen: Superstar Lionel Messi vom FC Barcelona hat trotz einer enttäuschenden WM im Dress der argentinischen Nationalmannschaft zum zweiten Mal in Folge die Wahl zum Weltfußballer gewonnen und den Dreikampf mit seinen Klubkollegen Andres Iniesta und Xavi um den Titel des besten Spielers 2010 für sich entschieden.
Ein deutscher Spieler hatte es nicht in die Endausscheidung geschafft. Fünf deutsche Nationalspieler waren in den Kreis der ursprünglich 23 Kicker berufen worden. Ein deutsches Quartett vom Champions-League-Finalisten Bayern München bestehend aus WM-Torschützenkönig Thomas Müller, DFB-Kapitän Philipp Lahm, Miroslav Klose und Bastian Schweinsteiger stand ebenso zur Wahl wie Spielmacher Mesut Özil von Real Madrid. Allerdings schafften sie nicht den Sprung unter die besten Drei. Damit bleibt Lothar Matthäus weiter der einzige deutsche Weltfußballer (1991).
Ehre für Neid und Mourinho
Bei den Frauen erhielt die Brasilianerin Marta zum fünften Mal nacheinander die Trophäe als weltbeste Spielerin 2010. Die deutschen Nationalspielerinnen Birgit Prinz vom 1. FFC Frankfurt und Fatmire Bajramaj von Turbine Potsdam gingen leer aus.
Dafür wurde Silvia Neid zur Trainerin des Jahres gewählt. Bei der erstmals von der FIFA durchgeführten Abstimmung setzte sich die 46 Jahre alte Bundestrainerin gegen die deutsche U-20-Trainerin Maren Meinert und die Schwedin Pia Sundhage durch. Bei den Männern gewann der Portugiese José Mourinho die Trophäe.
Messi hat Spaß
"Das hätte ich nicht erwartet. Ich war schon glücklich, heute überhaupt hier zu sein", sagte Messi am Montagabend bei der festlichen Gala im Kongresshaus von Zürich, nachdem er aus den Händen seines Trainers Josep Guardiola den Goldenen Ball empfangen hatte.
Tatsächlich hatten die meisten Beobachter in diesem Jahr nicht mit einem Titelträger Messi gerechnet. Spaniens WM-Held Iniésta, Siegtorschütze im Endspiel gegen die Niederlande, oder der geniale Mittelfeldstratege Xavi waren eher die Favoriten. Beide saßen im schwarzen Anzug links und rechts neben Messi in Reihe eins und applaudierten höflich bei der Proklamation des Namens.
Obwohl öffentliche Auftritte nicht Messis beliebteste Freizeitbeschäftigung sind, hatte der begnadete Dribbelkünstler sichtlich Freude an diesem Abend. Vergnügt lächelnd verfolgte er bei der Showeinlage auf der Bühne die Fertigkeiten zweier Ballkünstler aus England. Diese behandelten das Spielgerät in Anzug und Krawatte ähnlich elegant und technisch versiert wie er selbst auf dem Rasen.
Messi erzielte für Barça bereits mehr als 150 Tore, davon über 100 in der spanischen Liga. Mit dem Club gewann er Meisterschaft, Landescup, Champions League und Weltpokal. Bei der WM in Südafrika lief er in der Vorrunde gegen Griechenland als jüngster Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft bei einem WM-Turnier auf.
Der beste Fußballer der Welt wurde in diesem Jahr erstmals vom Weltverband FIFA und der Zeitschrift "France Football" gemeinsam geehrt. Messi wurde von den Trainern und Kapitänen der Nationalmannschaften und von mehr als 150 Medienvertretern gewählt.
Das schönste Tor für Hamit Altintop
Neben den Auszeichnungen für die Spieler und Trainer vergab die FIFA weitere Preise. So ging die Auszeichnung für das schönste Tor des vergangenen Jahres an den Türken Hamit Altintop von Bayern München. Den Fairplay-Preis erhielt Hayana Jean-Francois, die Spielführerin des U17-Frauen Haitis. Der Präsidenten-Preis für besondere Verdienste um den Fußball ging an Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu. Zudem wurden elf Spieler in die Mannschaft des Jahres berufen. Während es sechs Spanier in die Elf schafften, war der WM-Dritte Deutschland nicht vertreten.
Auch der Frauen-WM im Sommer in Deutschland gab die FIFA in Zürich eine Bühne. Die deutsche OK-Präsidentin Steffi Jones durfte zu Beginn der Gala Werbung für die Endrunde machen und betonte dabei erneut, dass es das Ziel der Organisatoren bleibe, alle 700. 000 Eintrittskarten zu verkaufen.
Quelle: ntv.de, sid/dpa