Fußball

Fans zürnen trotz Meisterschaft Messis Traumtor bringt PSG Rekordtitel

Lionel Messi sorgte dafür, dass PSG vorzeitig feiern kann. Ein bisschen wenigstens.

Lionel Messi sorgte dafür, dass PSG vorzeitig feiern kann. Ein bisschen wenigstens.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Paris Saint-Germain ist französischer Meister, immerhin. Damit steht, ähnlich wie beim FC Bayern München, am Ende einer enttäuschenden Saison ein Stimmungsaufheller. Nicht mehr. Für den Titel reicht ein genialer Moment Lionel Messis und ein Punkt.

Paris St. Germain hat sich zum zehnten Mal die französische Fußballmeisterschaft gesichert und damit zu Rekordchampion AS St. Etienne aufgeschlossen. Die Mannschaft von Trainer Mauricio Pochettino ist nach dem 1:1 (0:0) im Heimspiel gegen den RC Lens nicht mehr von der Tabellenspitze der Ligue 1 zu verdrängen.

Superstar Lionel Messi erzielte im Prinzenpark auf Vorlage von Neymar mit einem traumhaften Schlenzer den Führungstreffer (68.) für die Pariser, die ab der 57. Minute in Überzahl spielten. Bei den Gästen hatte der frühere Bundesliga-Profi Kevin Danso die Gelb-Rote Karte gesehen. Dennoch traf Corentin Jean (88.) zum Ausgleich. Thilo Kehrer saß bei den Gastgebern die gesamte Spielzeit auf der Bank. Nationalmannschafts-Kollege Julian Draxler fehlte wegen einer Knieverletzung. Vier Spieltage stehen noch aus.

PSG holte seit der Saison 2012/13 acht Mal den Titel in der Liga. Im vergangenen Jahr hatten Neymar und Co. die Meisterschaft überraschend dem OSC Lille überlassen müssen, 2016/17 durchbrach außerdem die AS Monaco die Siegesserie des Hauptstadtklubs. Für Messi, der im vergangenen Sommer vom FC Barcelona an die Seine gewechselt war, ist es der erste Titel im PSG-Trikot.

Ähnlich wie beim FC Bayern, der beinahe parallel in der Bundesliga den zehnten Titel in Serie klarmachte, kann der Gewinn der Meisterschaft in Paris die Stimmung nach einer gemessen an den eigenen Ansprüchen enttäuschenden Saison bestenfalls kurzzeitig aufhellen: Denn auf das Traumziel, den Gewinn der Königsklasse, muss PSG weiter warten. Das Starensemble war in diesem Jahr bereits im Achtelfinale an Real Madrid gescheitert. Mit Kylian Mbappé, Neymar, Messi, Real-Madrid-Legende Sergio Ramos sind in Paris zahlreiche der größten Stars des Weltfußballs versammelt, dafür ist die sportliche Ausbeute desaströs. Im französischen Pokal war ebenfalls bereits in der Runde der letzten 16 gegen OGC Nizza Schluss.

Fans protestieren trotz Titels

Ultras hatten den Prinzenpark beim 1:1 gegen RC Lens um die 75. Minute verlassen, um erneut gegen die Klubführung zu protestieren. Er sei nicht enttäuscht von den Anhängern, sagte Topstar Kylien Mbappé. "Wenn sie feiern wollen, feiern sie, wenn sie nicht feiern wollen, feiern sie nicht. Sie sind enttäuscht, wir verstehen das vollkommen. Sie wollten eine Botschaft senden, der Klub hat dies verstanden."

Fans hätten vor dem Stadion Feuerwerk und Rauchbomben gezündet und "Wir sind PSG" gerufen, berichtete die Zeitung "L'Équipe". Mbappé verwies darauf, dass die Mehrheit der Anhänger auf den Tribünen geblieben sei. Die Minderheit "repräsentiert nicht alle PSG-Unterstützer", sagte der Franzose. Schon nach dem Champions-League-Aus hatten organisierte Fans den Rücktritt der Vereinsführung um Nasser Al-Khelaifi gefordert. Der Club müsse sich auf allen Ebenen neu organisieren, eine tägliche Präsenz des Präsidenten sei notwendig, hieß es vor gut einem Monat.

Quelle: ntv.de, ter/sid/dpa

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