Fußball

"Sie haben zweimal gewonnen" Ministerpräsident: Fall Rubiales ist "Lehrstunde für die Welt"

Ministerpräsident Pedro Sanchez hatte Spaniens Weltmeisterinnen nach dem Titelgewinn empfangen.

Ministerpräsident Pedro Sanchez hatte Spaniens Weltmeisterinnen nach dem Titelgewinn empfangen.

(Foto: picture alliance / AFP7)

Erst werden Spaniens Fußballerinnen Weltmeister, dann setzen sie im Fall um den skandalösen Übergriff von Verbandsboss Rubiales auf Weltmeisterin Jennifer Hermoso ein Zeichen. Ministerpräsident Sanchez findet starke Worte für die Frauen.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat die Diskussion über den Kuss-Skandal durch Verbands-Präsident Luis Rubiales in seinem Heimatland als "Lehrstunde für die Welt" bezeichnet. "Unsere Spielerinnen haben zweimal gewonnen: Einmal auf dem Platz, und dann haben sie der Welt eine Lehrstunde bezüglich der Gleichheit zwischen Mann und Frau gegeben", sagte Sanchez.

Rubiales hatte Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem 1:0-Erfolg der Spanierinnen gegen Europameister England auf den Mund geküsst. Trotz harscher Kritik von allen Seiten kam der Verbandsboss bislang einer Rücktrittsforderung nicht nach. Der Weltverband FIFA sperrte Rubiales vor Wochenfrist vorläufig für 90 Tage.

Das nationale Sportverwaltungsgericht TAD hatte am Freitag einer Untersuchung gegen den 46-jährigen Rubiales zugestimmt. Allerdings ordnete das TAD den Fall lediglich als "schweres Fehlverhalten" ein, nicht wie von der spanischen Regierung gewünscht als "sehr schweres Fehlverhalten". Wäre das TAD dem Antrag der Regierung gefolgt, hätte der Nationale Sportrat Rubiales für die Dauer des Prozesses sperren können. Laut Sportminister Miquel Iceta werde man vor Gericht nun dennoch auf eine vorläufige Sperre drängen: "Wir werden mangelnden Respekt vor den Rechten von Frauen nicht tolerieren", sagte der Minister.

Spanische Medien veröffentlichten kurz darauf eine Erklärung, die Rubiales verbreitet habe. Darin kritisiert er Icetas Worte, ohne ihn namentlich zu erwähnen. "Ich bin besorgt, dass einige von denen, die die Gewaltenteilung in unserem Land wahren sollten, Partei ergreifen und Druck auf mich ausüben, statt sich herauszuhalten und die Justiz mit allen Garantien walten zu lassen", heißt es in dem längeren Text. Erneut klagte Rubiales in der Erklärung, er werde "politisch und medial gelyncht".

Quelle: ntv.de, ter/sid

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