Fußball

Bundestrainer Löw im Interview "Nehmen gutes Gefühl mit"

Bundestrainer Joachim Löw bewertete das 2:0 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Länderspiel gegen Südafrika als verheißungsvolles Signal für die entscheidenden Spiele in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010. "Wir nehmen ein gutes Gefühl mit", sagte Löw, der nach der Partie in Leverkusen insbesondere Torschütze Mesut Özil und Torwart René Adler für ihre Leistungen lobte.

"Das war eine klare Leistungssteigerung": Joachim Löw.

"Das war eine klare Leistungssteigerung": Joachim Löw.

(Foto: dpa)

Was sind für Sie die wichtigsten Erkenntnisse des Sieges gegen Südafrika?

Joachim Löw: "Abgesehen vom Ergebnis hat die Mannschaft ein gutes Spiel gemacht. Ich habe viele gute Kombinationen gesehen, viele Dinge sind ganz gut gelungen. Wenn die Dinge einige Tage auf dem Platz eingepaukt werden, ist wieder viel mehr Spielfluss und Zug im Spiel vorhanden. Es war eine Grundordnung in Defensive und Offensive zu erkennen. Es war eine klare Leistungssteigerung." Wie gestärkt gehen Sie nun in den Endspurt der WM-Qualifikation? Löw: "Es war ein Auftakt für die ganz entscheidenden Wochen. Wir haben jetzt Aserbaidschan vor der Brust, dann Russland und Finnland. Deswegen war es wichtig, dass wir noch einmal ein Signal auch im spielerischen Bereich gesetzt haben. Wir haben uns Selbstbewusstsein geholt. Südafrika war ein guter, ein starker Gegner. Wir nehmen ein gutes Gefühl mit."

Welche Problemfelder haben Sie noch gesehen?

Hoffnungsträger: Mesut Özil.

Hoffnungsträger: Mesut Özil.

(Foto: dpa)

"Das perfekte Spiel wird man letztendlich nicht sehen. Aber die Vorgaben sind umgesetzt worden. Dass nicht alles funktioniert, ist klar. Aber ich bin zufrieden."

Sie haben vom Signal der Mannschaft gesprochen. Welches hat Mesut Özil gesetzt?

"Er kann einem Spiel Kreativität geben. Uns war klar, dass er nach der U 21-Europameisterschaft mit anderen Spielern wie Khedira, Marin, Neuer an die Mannschaft immer mehr herangeführt werden soll. Er hat sehr gut gespielt. Viele gute Aktionen liefen über ihn. Viele Chancen hat er eingefädelt mit seinen Pässen, die aus dem Fußgelenk ganz einfach aussehen, aber schwierig sind. In der Rückwärtsbewegung kann und muss er sicherlich noch dazulernen auf dem ganz hohen internationalen Niveau. Er hat schon viele Akzente gesetzt und Klasseaktionen gehabt."

Miroslav Klose hat seine Torvorlage auf Mesut Özil fast wie einen eigenen Torerfolg gefeiert. Was sagen Sie zu seiner Leistung?

"Wir haben die Diskussionen um Bayern München außen vor gelassen. Er hatte schon im Training einen verstärkt guten Eindruck gemacht. Er war dynamisch in seinen Aktionen, hat sehr konzentriert gearbeitet. Ich hatte das Gefühl, dass er wieder die Power, Kraft und Schnelligkeit in den Aktionen hat, die ihn auszeichnen."

Was bringt René Adler im Torhüter-Vierkampf seine ausgezeichnete Leistung?

"René hat drei, vier Situationen gehabt, die er sehr gut gelöst hat. Er hat eine unglaubliche Reaktionsfähigkeit gezeigt. Er hat eine gute Präsenz im Tor gehabt. Die Torhüter schaukeln sich gegenseitig hoch und können nicht nachlassen. Wir haben uns auf vier Torhüter festgelegt und wollen diesen Konkurrenzkampf, den wir haben."

Mit welcher Marschroute gehen Sie nun das Spiel gegen Aserbaidschan an

"Die Marschroute steht schon fest: Wir wollen das Spiel gegen Aserbaidschan unbedingt gewinnen. Wir wollen an das anknüpfen, was wir heute in der zweiten Halbzeit gesehen haben. Ob im 4-4-2- oder 4- 3-3-System, muss man sehen. Die taktische Aufgabe bleibt gleich, Dominanz zu zeigen, druckvoll nach vorne zu spielen, Chancen herauszuarbeiten, Tore zu erzielen, Dynamik und Schwung im Spiel zu haben."

Quelle: ntv.de, Aufgezeichnet von Klaus Bergmann, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen