Fußball

"Kein Beweis" für Vergewaltigung Neymar wird wohl nicht angeklagt

Hat Neymar eine Frau vergewaltigt? Polizei und Staatsanwaltschaft sahen dafür keine Beweise.

Hat Neymar eine Frau vergewaltigt? Polizei und Staatsanwaltschaft sahen dafür keine Beweise.

(Foto: picture alliance/dpa)

Brasiliens Fußball-Superstar Neymar sieht sich seit Wochen mit Vorwürfen konfrontiert, eine Frau vergewaltigt zu haben. Eine Anklage muss er aber wohl nicht mehr fürchten: Nach der Polizei stellt nun auch die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat São Paulo ihre Ermittlungen ein.

"Wir wissen nicht, was zwischen den vier Wänden passiert ist": Die Staatsanwaltschaft will die Ermittlungen wegen Vergewaltigung gegen den brasilianischen Fußballprofi Neymar einstellen. Die leitenden Ermittlerinnen stellten bei dem zuständigen Gericht im Bundesstaat São Paulo den Antrag, den Fall zu den Akten zu legen. "Die polizeilichen Ermittlungen haben nicht genug Beweise dafür gebracht, dass es eine Vergewaltigung gab", sagte Staatsanwältin Flávia Merlini. "Die polizeilichen Ermittlungen können aber jederzeit wieder aufgenommen werden, sobald neue Beweise vorliegen."

Die zuständige Polizeibehörde von São Paulo hatte ihre Ermittlungen bereits Ende Juli abgeschlossen. Die Anwälte von Najila Trindade, die mit Neymar per WhatsApp ein Treffen am 15. Mai in einem Luxushotel in der französischen Hauptstadt ausgemacht hatte, wiesen damals darauf hin, dass die Polizei ihre Entscheidung wohl ohne ein wichtiges Beweisstück getroffen habe. Dabei handelte es sich um ein noch nicht eingereichtes Gutachten eines von Najila privat aufgesuchten Gynäkologen.

Kein Beweis, "ob es beim Sex zu Gewalt kam"

Flávia Merlini und Estefânia Paulin leiteten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den Fußballprofi.

Flávia Merlini und Estefânia Paulin leiteten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den Fußballprofi.

(Foto: imago images / Fotoarena)

Nun erklärte die Staatsanwältin, das Model habe keine Beweise für ihre Vorwürfe vorgelegt. Sie habe sich bei der Vernehmung geweigert, ein Video auf ihrem Handy zu zeigen, auf dem die Tat angeblich zu sehen war, erklärte die Ermittlerin laut einem Bericht des Nachrichtenportals G1. Später habe sie behauptet, das Telefon sei gestohlen worden.

Das brasilianische Model hatte Neymar vorgeworfen, sie Mitte Mai in Paris in angetrunkenem Zustand und "mit Anwendung von Gewalt" zum Sex gezwungen zu haben. Der Stürmer des französischen Meisters Paris Saint-Germain räumte zwar ein, die Frau getroffen zu haben, wies die Vergewaltigungsvorwürfe allerdings stets zurück. "Es gab eine Liebesbeziehung. Was nicht bewiesen werden konnte, ist, dass es beim Sex zur Gewalt kam", sagte Staatsanwältin Estefânia Paulin. Über eine Einstellung des Verfahrens muss nun ein Richter entscheiden.

Die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den teuersten Fußballspieler der Geschichte sorgten weltweit für Schlagzeilen. Neymar ist einer der bekanntesten Fußballspieler der Welt und wird von vielen Brasilianern verehrt. 2017 wechselte er für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain. Inzwischen liebäugelt er mit einer Rückkehr nach Spanien.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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