Wagner bleibt Nachdenken erspart Nübel hütet das Schalke-Tor - zwangsläufig
30.01.2020, 16:46 Uhr
Glück für Schalke-Trainer David Wagner: Ihm bleiben lange Grübeleien über die Torwartfrage erspart, denn Markus Schubert ist verletzt. So darf Alexander Nübel im Fußball-Bundesliga-Spiel bei Hertha BSC ran, seine Sperre ist abgelaufen. Allerdings dürfte die Diskussion damit nur vertagt sein.
Am Ende beantwortete sich die komplizierte Torwartfrage für David Wagner von selbst. Markus Schubert kann nicht, also kehrt der künftige Bayern-Keeper Alexander Nübel nach seiner abgesessenen Rotsperre zwischen die Pfosten der Königsblauen zurück. Zwangsläufig. Der Trainer von Schalke 04 besitzt keine Alternative - und dürfte darüber in gewisser Weise ganz glücklich sein.
"Die Torwart-Diskussion war eine öffentliche Diskussion, nie meine", sagte Wagner vor dem am Freitag (20.30 Uhr/DAZN sowie im Liveticker bei ntv.de) anstehenden Auswärtsspiel bei Hertha BSC. "Das war ja fast so, als müsste ich mich zwischen einem Einarmigen und einem mit Glasauge entscheiden. Wir haben zwei richtig gute Torhüter, das ist doch kein Problem. Ich respektiere den öffentlichen Umgang damit, aber ich persönlich konnte damit ganz, ganz wenig anfangen."
Schubert vertrat Nübel nicht ohne Schwächen
Der 48 Jahre alte Coach spielte die über Wochen andauernden Diskussionen herunter, weil er es konnte. Er wusste natürlich, dass ihm die Patellasehnen-Verletzung, die Schubert zum Zuschauen zwingt, in gewisser Weise in die Karten spielt. Er musste keine endgültige Entscheidung treffen. Was geschieht, wenn Schubert zurückkehrt, wurde zumindest nicht zu einhundert Prozent klar. Auf die Frage, ob seine verwendete Bezeichnung "Nummer eins" für Nübel und "Nummer zwei" für Schubert "bis auf Weiteres" gelte, antwortete Wagner: "Bis auf Weiteres war ein guter Zusatz."
Gleichzeitig behauptete der Trainer, dass er kaum einen Gedanken an die Torhüter-Diskussion "verschwendet" habe. Während Nübels Sperre war dessen Wechsel zum deutschen Rekordmeister Bayern München im kommenden Sommer bekannt geworden. Dies hatte im Umfeld und bei den Anhängern für viel Aufregung gesorgt, Wagner entzog dem aufstrebenden Talent die Kapitänsbinde und vertraute auf Schubert. Der 21-Jährige hatte Nübel während der gesamten Zeit seiner fünf Spiele andauernden Sperre im Tor vertreten, dabei aber auch Schwächen gezeigt. Beim 0:5 in München patzte er bei zwei Gegentoren.
Schon zu diesem Zeitpunkt plagte sich Schubert mit den Problemen an der Patellasehne herum, derzeit wird die Verletzung mit Spritzen behandelt. "Es war notwendig, ihn zum richtigen Zeitpunkt aus dem Training zu nehmen. Das war in den vergangenen Wochen nicht möglich", erklärte Wagner. Laut dem Coach bestünde die Gefahr, dass sich Schuberts Verletzung im Falle einer weiteren Belastung zu einer chronischen Blessur entwickeln könnte.
Der FC Schalke 04 ist derzeit Sechster der Fußball-Bundesliga. Mit einem Sieg bei Hertha BSC könnten die Königsblauen zumindest vorübergehend auf Tabellenplatz fünf vorrücken. Die Berliner sind nur 13. - mit elf Punkten Rückstand auf Schalke.
Quelle: ntv.de, Moritz Löhr, sid