Ein Bundesliga-Spiel, zwei Verlierer Nürnberg mit Negativrekord, S04 in der Krise
21.12.2013, 20:35 Uhr
Nürnbergs Stürmer Josip Drmic und seinen Teamkollegen klebte auch gegen Schalke das Pech am Stiefel.
(Foto: dpa)
Bitterer Bundesliga-Rekord für Nürnberg, nächster Dämpfer für Schalke: Das Duell der beiden Fußball-Altmeister endet mit einer Nullnummer, die keinem weiterhilft. Der "Club" bringt damit das einmalige Kunststück fertig, die Hinrunde ohne Sieg zu beenden. Schalke hält seine Trainerdiskussion am Leben - auch ohne Trainer.
Der Knoten ist nicht geplatzt, der 1. FC Nürnberg hat einen traurigen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Als erste Mannschaft in der 50-jährigen Geschichten blieben die Franken durch das 0:0 gegen Schalke die komplette Hinrunde ohne Sieg. Aber auch Gegner FC Schalke kann nicht durchatmen. Die Nullnummer sorgt dafür, dass die Diskussion um Trainer Jens Keller weiter anhält. Am Sonntag will der Verein womöglich über den Verbleib von Keller entscheiden, der zum Hinrundenabschluss nicht auf der Bank saß: Der 43-Jährige musste wegen einer hartnäckigen Magen-Darm-Grippe auf dem Hotelzimmer bleiben und wurde von Assistent Peter Herrmann vertreten.

Im vermeintlichen Schicksalsspiel in Nürnberg fehlte Schalke-Trainer Jens Keller wegen eines Magen-Darm-Infekts.
(Foto: dpa)
Die Partie in Nürnberg war als Schicksalsspiel für den schon lange in die Kritik geratenen Keller betrachtet worden. Doch ohne den angeschlagenen Kevin-Prince Boateng ließen es Kellers Schützlinge lange an Elan, Durchschlagskraft und Einsatzbereitschaft vermissen. Im Kampf um den ersehnten ersten Saisonsieg rackerte der FCN die Gäste regelrecht nieder, vergab aber zahlreiche Chancen zum durchaus möglichen Sieg.
Schon die erste Viertelstunde gehörte allein den Nürnbergern. Der starke Hiroshi Kiyotake überzeugte als Spielmacher, nicht aber als Vollstrecker. Nach drei Minuten scheiterte der Japaner frei stehend vor Schalkes Torwart Ralf Fährmann, kurz darauf zielte Kiyotake nach einem Dribbling vom rechten Strafraumeck knapp neben das Tor (23.). Auch Daniel Ginczek (10.) vergab gleich in der Anfangsphase.
Von den ersten Misserfolgen im gegnerischen Strafraum ließen sich die Nürnberger aber nicht beirren, sondern drängten weiter mit allen Mitteln auf die Führung. Hochmotiviert schmissen sich die Franken in jeden Zweikampf und kamen immer wieder zu Torabschlüssen. Nach Makoto Hasebes (31.) abgewehrtem Schuss sorgte das Abseitstor von Josip Drmic (35.) für jede Menge Aufregung, aber wieder nicht für Jubel.
Ganz schwache Schalker Anfangsphase
Die Schalker enttäuschten vor allem in der ersten Halbzeit auf ganzer Linie. Ohne Vorwärtsdrang und hinten mit vielen Lücken war der Champions-League-Achtelfinalist den abstiegsgefährdeten Gastgebern deutlich unterlegen. Bis auf zwei Verzweiflungsschüsse von Jermaine Jones (29.) und Roman Neustädter (42.) ging im Gelsenkirchener Angriff gar nichts, obendrein verletzte sich Christian Fuchs vor 42.687 Zuschauern am Knie und musste schon früh ausgewechselt werden.
Auch in Hälfte zwei schaffte es das Millionen-Ensemble lange nicht, die spielerischen Qualitäten von Jefferson Farfan & Co. in Szene zu setzen. Stattdessen liefen die Nürnberger - zuletzt mit drei Heimsiegen gegen S04 in Serie - zunehmend verzweifelter an. Nach Kiyotakes raffinierter Hereingabe tauchte kurz nach Wiederanpfiff erneut Drmic allein vor Fährmann auf (55.), doch Schalkes Schlussmann klärte in höchster Not mit einer Fußabwehr. Vier Minuten später flog ein Distanzschuss des Schweizer Stürmers knapp links vorbei.
Die größte aller Chancen vergab der FCN eine knappe Viertelstunde vor Schluss, als Verteidiger Per Nilsson aus zehn Metern an die Latte köpfte. Vorausgegangen war eine weite Flanke von Kiyotake.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa