Anzeige gegen Torhüter Schäfer Nürnberg sauer auf Hertha
25.03.2010, 15:42 UhrHertha BSC Berlin löst Ermittlungen gegen den Nürnberger Torhüter Raphael Schäfer aus - und ärgert damit den Bundesliga-Rivalen. "Hertha will von den eigenen Unzulänglichkeiten ablenken. Wenn es das Stilmittel der Zukunft ist, dem anderen Verein möglichst großen Schaden zuzufügen, dann gute Nacht", sagt Sportdirektor Martin Bader.
Zwischen dem 1. FC Nürnberg und Hertha BSC herrscht dicke Luft: Die Anzeige der Berliner gegen Torwart Raphael Schäfer hat den Club in Rage gebracht. "Ich finde, der Sicherheitsbeauftragte der Hertha hat einen richtig guten Job gemacht", reagierte FCN-Trainer Dieter Hecking mit beißender Ironie auf das Vorgehen des Bundesliga-Tabellenletzten, "es wäre schade, wenn so etwas in der Liga Einzug hält". Hecking vermutet ein Ablenkungsmanöver der Hertha von seinen eigenen Problemen, "aber dann machen sie einen großen Fehler. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen".
Aufgrund der Hertha-Anzeige will der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes gegen Schäfer ermitteln. Er soll bei den Ausschreitungen am 13. März nach der Bundesligapartie Hertha BSC gegen Nürnberg (1:2) die Berliner Fans mit obszönen Gesten provoziert haben. "Es ist abenteuerlich, wenn der Kontrollausschuss erst ermittelt, weil ein anderer Verein petzt", sagte FCN-Sportdirektor Martin Bader, "es ist einmalig in der Bundesliga, dass ein Verein jemanden derart anschwärzt".
Bader: "Hertha lenkt nur ab"
Bader zeigt kein Verständnis für das Vorgehen der Berliner und warnt davor, dass so etwas Schule macht. "Hertha lenkt damit nur von eigenen Unzulänglichkeiten ab", meint der Nürnberger Manager, "wenn Hertha das als Mittel im Abstiegskampf braucht, dann ist das neu im Fußball, dann hat das eine neue Qualität". Der FCN habe den Vorgang mit Unverständnis zur Kenntnis genommen, sagte Bader am Donnerstag vor Journalisten in Nürnberg: "Der Kontrollausschuss wird von uns eine Stellungnahme bekommen. Dann wird ermittelt oder nicht".
Bader und Hecking gehen davon aus, dass es keine Strafe gegen den 31 Jahre alten Torhüter geben wird. Schäfer, der vor der Winterpause wegen einer Attacke gegen den Wolfsburger Zvjezdan Misimovic vier Bundesligaspiele gesperrt war, ist überzeugt, dass er im Auswärtsspiel am Samstag bei Werder Bremen im Tor stehen wird. "Fußball lebt doch von Emotionen. Ich habe nur gejubelt. Das war spontan", sagte Schäfer der Nürnberger "Abendzeitung"
Quelle: ntv.de, dpa/sid