BVB-Bosse bereiten Sahin-Aus vor Berater Sammer fällt vernichtendes Urteil über Dortmund
21.01.2025, 23:45 Uhr
Matthias Sammer.
(Foto: dpa)
Eine Entscheidung "aus der Emotion heraus" will Lars Ricken zwar nicht treffen, trotzdem scheint die Richtung beim Sport-Geschäftsführer von Borussia Dortmund klar. Trainer Nuri Şahin ist nach der vierten Niederlage kaum noch zu halten. Matthias Sammer knöpft sich die Fußballprofis vor.
Borussia Dortmunds Sport-Geschäftsführer Lars Ricken hat ein klares Bekenntnis zu Trainer Nuri Şahin vermieden und eine vereinsinterne Zusammenkunft für Mittwoch angekündigt. Berater Matthias Sammer, der auch als Experte für den übertragenden Sender Prime arbeitet, hat ein vernichtendes Urteil über den aktuellen sportlichen Status des Klubs gefällt. Entscheidende Tage in Dortmund.
"Meine Erwartungshaltung nach Frankfurt war klar. Wir brauchen Siege. Wir brauchen Resultate. Jetzt haben wir einmal in neun Spielen gewonnen", sagte ein enttäuschter Ricken im Anschluss an das bittere 1:2 beim FC Bologna bei Prime Video. Der BVB-Boss fügte an: "Ich habe ein sehr vertrauensvolles und gutes Verhältnis zu Nuri. Er bekommt immer meine Rückendeckung, aber meine Aussagen stehen natürlich."
Die Niederlage war die vierte in Serie. Zuvor hatte der BVB mit Sahin in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen (2:3), bei Holstein Kiel (2:4) sowie bei Eintracht Frankfurt (0:2) verloren. Ricken sagte, er wolle nicht "aus der Emotion und aus der Hüfte heraus" in Italien einen Entschluss verkünden. Eine Entscheidung über die nahe Zukunft des 36 Jahre alten Trainers soll aber vor dem Bundesliga-Spiel gegen Werder Bremen am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) fallen. "Wir alle wollen nur das Beste für Borussia Dortmund, und dann werden wir besprechen, was das Beste für Borussia Dortmund ist und was die Lösungen sind, dass wir dann auch mal wieder in die Erfolgsspur kommen."
Auf die Frage, ob er selbst glaube, am Wochenende noch als Trainer an der Seitenlinie zu stehen, sagte Şahin: "Darum geht's gar nicht. Es geht einfach darum, dass dieser Verein endlich zur Ruhe findet, zur Ruhe kommt. Dass der Verein wieder erfolgreich wird, dass wir keine Nebenkriegsschauplätze haben." Der 36-Jährige ergänzte: "Es geht nicht um meine Person. Ich bin verantwortlich für die sportliche Leistung. Da stehe ich auch zu. Natürlich weiß ich, wie das Geschäft läuft. Für mich ist nur wichtig, dass Borussia Dortmund erfolgreich ist."
Extrem harte Kritik übte Matthias Sammer, der beim BVB als Berater und bei Prime Video als Experte tätig ist. "Wenn wir analytisch vorgehen, ist diese Mannschaft körperlich und geistig in einer Nicht-Verfassung. Wenn du das heute siehst, denkst du, die Grundlage ist nicht da. Leider kann die Mannschaft auch nicht verteidigen. Angreifen kann sie auch nicht", monierte Sammer. Über den Gegensatz zwischen den italienischen Gastgebern und dem kriselnden Topklub aus der Bundesliga sagte Sammer: "Bologna ist in einer ganz guten Entwicklung. Wir sind nicht an einer Übermannschaft gescheitert. Die Mannschaft, die kommt so langsam. Und die eine scheint zu gehen."
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid