Nach der WM ist Schluss Ottmar Hitzfeld kündigt Karriereende an
17.10.2013, 13:41 Uhr
Für den "General" ist nach der WM 2014 in Brasilien Schluss.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zweimaliger Champions-League-Sieger, etliche Meistertitel sowie Pokalsiege: Ottmar Hitzfeld ist einer der erfolgreichsten Trainer im europäischen Fußball. Nun kündigt der Schweizer Nationalcoach überraschend seinen Rücktritt an. Ein großes Ziel hat er aber noch.
Ottmar Hitzfeld hört nach der Weltmeisterschaft als Schweizer Nationaltrainer auf und beendet seine erfolgreiche Karriere. Wie der Schweizerische Fußball-Verband mitteilte, will der 64-Jährige seinen 2014 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Hitzfeld sprach von der "schwierigsten Entscheidung meiner Trainer-Laufbahn". Der frühere Erfolgscoach von Borussia Dortmund und Bayern München hatte die Eidgenossen zuletzt zur WM-Endrunde in Brasilien geführt. Er trainiert die Schweiz seit 2008.

Erfolgsverwöhnter Gentlemen: Hitzfeld beim Champions League Sieg mit dem FC Bayern 2001.
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Nach mehr als 30 Jahren in einem kräfteraubenden Beruf sei die Zeit gekommen, nach der WM in Brasilien aufzuhören, erklärte Hitzfeld laut Mitteilung des Verbandes. Auch bei den Bayern und in Dortmund hatte der zweimalige Champions-League-Sieger jeweils nach sechsjähriger Tätigkeit als Trainer aufgehört.
Auswirkungen auf das WM-Abschneiden im kommenden Jahr befürchtet Hitzfeld nicht. "Ich gab beim FC Bayern München meinen Rücktritt im Dezember 2007 bekannt und gewann im Mai 2008 die Meisterschaft und das Pokalfinale", sagte der Lörracher. Die Schweizer Nationalelf sei "für die Zukunft unabhängig vom Trainer sehr gut aufgestellt".
Bedauern beim eidgenössischen Fußballverband
Hitzfeld führte die Eidgenossen seit seinem Amtsantritt zweimal zu einer WM-Endrunde. In Südafrika sorgte sein Team 2010 mit einem 1:0-Erfolg gegen den späteren Weltmeister Spanien für Schlagzeilen, musste allerdings dennoch das bittere Vorrunden-Aus verkraften. Beim letzten WM-Qualifikationsspiel sicherten sich die Schweizer beim 2:1 gegen Albanien den Platz für Brasilien 2014.
Peter Gilliéron, Präsident des Schweizerischen Fußballverbands (SFV) nahm die Entscheidung "mit größtem Bedauern" zur Kenntnis: "Mit Ottmar Hitzfeld als Coach des Nationalteams hat sich die Schweiz erstmals vorzeitig für eine WM-Endrunde qualifiziert, mit ihm haben wir den historischen Erfolg erreicht, dass die Schweiz bei einer WM-Gruppenauslosung in Topf 1 und damit gesetzt ist. Aber so bedauerlich die Entscheidung unseres Nationalcoachs ist, Ottmar Hitzfeld hat diese persönlich so geschildert, dass sie für uns nachvollziehbar ist und nichts anderes übrig bleibt, als sie zu akzeptieren und zu respektieren."
"Ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle"
Mit der Suche nach einem Nachfolger will sich der Verband Zeit lassen. "Ottmar Hitzfeld ist auch in dieser Lage ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle und lässt uns viel Zeit. Das ermöglicht uns, nicht gleich am Kandidatenkarussell zu drehen, sondern erst einmal innezuhalten", sagte SVF-Generalsekretär Alex Miescher. Als erste Namen kursieren in der Schweiz bereits Österreichs Nationaltrainer Marcel Koller, der auch als Trainer beim 1. FC Nürnberg im Gespräch ist, Christian Gross und der Mönchengladbacher Chefcoach Lucien Favre.
Noch wird Hitzfeld allerdings den Platz auf der schweizerischen Trainerbank einnehmen. Für das Turnier am Zuckerhut hat er noch ein letztes großes Vorhaben: "Ziel ist das Achtelfinale. Und wenn man mal dort ist, dann will man natürlich auch ins Viertelfinale."
Quelle: ntv.de, cri/dpa/sid