Fußball

Nach Tumulten beim Clásico Özil gesperrt, Ärger für Mourinho

Erst grätschte Real Marcelo Barcelonas Neuzugang Cesc Fabregas übel um, dann gingen sich plötzlich alle an die Gurgel.

Erst grätschte Real Marcelo Barcelonas Neuzugang Cesc Fabregas übel um, dann gingen sich plötzlich alle an die Gurgel.

(Foto: dpa)

Gespielt wird in Spanien zwar nicht, für Aufregung sorgt der Fußball dennoch: Die Rudelbildung beim jüngsten Clásico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid dürfte für Reals Trainer Mourinho ein Nachspiel haben. Schon bestraft wurde Mesut Özil wegen seiner Roten Karte.

Ein "Clásico" mit Folgen: Wegen der Tumulte beim spanischen Supercupspiel FC Barcelona gegen Real Madrid (3:2) ist Mesut Özil vom spanischen Fußballverband RFEF für ein Spiel gesperrt worden. Der deutsche Fußball-Nationalspieler war in der hitzigen Schlussphase der Partie mit Barça-Stürmer David Villa aneinandergeraten und hatte die Rote Karte erhalten.

Mittendrin: Jose Mourinho, der sich an Barcelonas Assistenztrainer verging.

Mittendrin: Jose Mourinho, der sich an Barcelonas Assistenztrainer verging.

(Foto: AP)

Deutlich schlimmere Konsequenzen drohen José Mourinho. Gegen den Real-Trainer leitete der RFEF aufgrund von Fernsehbildern ein Verfahren wegen des Verdachts einer Tätlichkeit in einem besonders gravierenden Fall ein. Der Coach hatte, wie auf TV-Aufnahmen zu sehen ist, Barcelonas Assistenztrainer Tito Vilanova einen Finger ins Auge gedrückt. Ihm droht eine Sperre von bis zu zwölf Spielen.

Sperre nur im Supercup

Für Özil wird die erste Rote Karte seit seinem Wechsel zu Real vor gut einem Jahr vorerst keine Folgen haben: Die Sperre muss nach dem Reglement im Supercup verbüßt werden, und dieser Wettbewerb wird erst in einem Jahr wieder ausgetragen. Der Ex-Bremer hatte seine Rote Karte als ungerechtfertigt bezeichnet. Er war von Villa angerempelt worden und hatte nach spanischen Medienberichten den Weltmeister anschließend kräftig beschimpft.

Villa, der bei den Tumulten ebenfalls Rot gesehen hatte, wurde wie Özil für eine Partie gesperrt. Auch der Real-Verteidiger Marcelo, der in der Nachspielzeit mit einem rüden Foul an Cesc Fàbregas das Durcheinander ausgelöst hatte, kam mit der Mindeststrafe von einer Sperre für ein Spiel davon.

Mourinho gießt Öl ins Feuer

Gegen Mourinho leitete der Verband aus eigener Initiative ein Verfahren ein. Barça hatte auf eine Klage gegen den Portugiesen verzichtet, um die gespannten Beziehungen zwischen beiden Clubs nicht weiter zu belasten. Allerdings hatte Barcelonas Vizepräsident Carles Villarrubí den Real-Trainer als "eine Plage für den Weltfußball" bezeichnet. Mourinho hatte dem Assistenten von Barça-Coach Josep Guardiola von hinten an die Schläfe gefasst und ihm einen Finger ins Auge gedrückt. Weder Real noch Mourinho haben sich bisher wegen des Angriffs entschuldigt.

In einem offenen Brief auf der Real-Homepage goss Mourinho vielmehr weiteres Öl ins Feuer: "Manche Leute sind für die Scheinheiligkeit im Fußball besser geeignet als ich. Sie verbergen ihre Gesichter und flüstern. Ich werde nie so scheinheilig werden." Gleichzeitig dementierte Mourinho Gerüchte, dass er Madrid wegen der "Augenstecher-Affäre" vor dem Saisonstart verlassen könnte: "Es gibt keine Chance, dass ich gehe. Auf keinen Fall!"

Das Opfer Vilanova hatte auf die Fingerattacke mit einer Ohrfeige reagiert. Gegen den Co-Trainer leitete der RFEF ebenfalls ein Verfahren ein, allerdings mit weniger gravierenden Vorwürfen. Vilanova droht im Höchstfall eine Sperre von bis zu vier Spielen.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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