"Das ist einfach dumm" Paderborn leidet "barbarisch" in Gladbach
19.12.2019, 00:35 Uhr
Nach dem Abpfiff in Gladbach gab es von Paderborns Coach Steffen Baumgart einen veritablen Anpfiff für sein Team.
(Foto: REUTERS)
Beim Bundesliga-Zweiten aus Gladbach muss Schlusslicht Paderborn am 16. Spieltag antreten - und verliert. Das ist tabellarisch nicht überraschend, geht SCP-Coach Baumgart aber dennoch "barbarisch auf den Zünder". Gladbachs Trainer verteilt derweil ein "großes Kompliment".
Trainer Steffen Baumgart vom SC Paderborn hat sein Team nach dem 0:2 (0:0) beim Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach hart kritisiert. Besonders aufgebracht war Baumgart wegen des Ballverlusts von Jamilu Collins gegen Gladbachs Patrick Herrmann vor dem 0:1 durch Alassane Pléa nur elf Sekunden nach Anpfiff der zweiten Halbzeit.

Den fatalen Ballverlust von Jamilu Collins vor Gladbachs Blitztor in der 2. Halbzeit kanzelte Baumgart als "einfach dumm" ab.
(Foto: imago images/Beautiful Sports)
"Natürlich kann man sagen, dass das an Erfahrung liegt. Liegt es aber nicht. Das ist einfach dumm", schimpfte Baumgart: "So ein Fehler hat mit der Liga nichts zu tun. Das ist eine Situation, die nicht passieren darf. Wir haben Anstoß und verlieren den Ball in der letzten Linie in einer Situation, die nicht passieren darf."
Nach der Niederlage am 16. Spieltag ist Paderborn mit neun Punkten Tabellenletzter. In den beiden Spielen zuvor hatte der Aufsteiger noch vier Punkte geholt. Auch beim Tabellenzweiten waren die Ostwestfalen ein unangenehmer Gegner. Nach dem 0:1 jedoch war Gladbach deutlich überlegen und hatte zahlreiche Möglichkeiten, höher zu gewinnen.
"Morgen nehme ich die Jungs auch wieder in den Arm. Aber Sie fragen mich heute, und heute nervt mich das", sagte Baumgart weiter: "Wenn man vorne und hinten so Fehler macht, kann man kein Spiel gewinnen. Heute haben wir dazu beigetragen, dass Gladbach gewonnen hat. Das geht mir barbarisch auf den Zünder."
"Kompliment an meine Mannschaft"
Sehr erleichtert und zufrieden zeigte sich derweil Gladbachs Trainer Marco Rose nach dem schwer erkämpften Heimsieg gegen das Tabellenschlusslicht. "Großes Kompliment an meine Mannschaft, die in einem schwierigen Spiel die Nerven behalten hat", sagte Rose: "Dass die zweite Halbzeit so losgeht, spielt uns natürlich in die Karten. Wir haben jetzt 34 Punkte. Die Jungs haben dem Verein, den Fans und sich selbst im letzten Heimspiel einen Sieg geschenkt."
Nach zwei bitteren Last-Minute-Niederlagen in vier Tagen war Gladbach die Verunsicherung lange Zeit anzusehen, vor allem in der ersten Halbzeit gelang nicht viel. "Es war nicht ganz einfach", sagte Kapitän Lars Stindl nach dem Spiel bei Sky: "In der Halbzeit haben wir ein paar Dinge angesprochen. Dann haben wir es besser gemacht und verdient gewonnen."
Erst die Steigerung nach der Pause, die durch Paderborns Torgeschenk entscheidend erleichtert wurde, sorgte für den letztlich souveränen Sieg. Mit 34 Punkten haben die Fohlen schon jetzt die beste Hinrunde seit ihrer Meistersaison 1976/1977 gespielt und wahrten die Chance auf die Herbstmeisterschaft. Dazu müssen sie im letzten Hinrundenspiel bei der unter Jürgen Klinsmann wiedererstarkten Hertha BSC mehr Punkte holen als der punktgleiche Tabellenführer RB Leipzig daheim gegen den FC Augsburg.
Zweikampf an der Spitze, Mehrkampf im Keller: So stellt sich die Tabellensituation in der Fußball-Bundesliga nach dem 16. Spieltag dar. Während RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach um die Herbstmeisterschaft kämpfen, droht Werder Bremen das Überwintern auf einem Abstiegsplatz.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid