Fußball

Hoffenheim-Transfer kritisch Platini lehnt Talentjagd ab

Der Präsident der Europäischen Fußball-Union, Michel Platini, würde Transfers von Minderjährigen im Fußball am liebsten verbieten. Entsprechend kritisch beurteilt er den Wechsel eines 13-jährigen zu 1899 Hoffenheim - auch wenn der Klub gegen keine Regeln verstoßen habe.

UEFA-Boss Michel Platini würde sogar bis zum Alter von 18 Jahren ein Transferverbot verhängen wollen.

UEFA-Boss Michel Platini würde sogar bis zum Alter von 18 Jahren ein Transferverbot verhängen wollen.

(Foto: REUTERS)

UEFA-Präsident Michel Platini hat sich kritisch zur Verpflichtung eines 13 Jahre alten Talents durch den Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim geäußert. "Ich bin grundsätzlich gegen den Transfer von Minderjährigen", sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union nach der Weltfußballer-Gala in Zürich, betonte aber auch: "In jedem Land gibt es dazu Regeln und diese sind zu respektieren. Wenn die Regeln eingehalten worden sind, kann man nichts dagegen machen."

Der Franzose Platini hatte schon in der Vergangenheit mehrfach ein Transferverbot Minderjähriger per Gesetz gefordert. Die Hoffenheimer waren am Montag nach der Verpflichtung des 13 Jahre alten Nico Franke von Tennis Borussia Berlin öffentlich in die Kritik geraten.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) kündigte daraufhin an, über ein Abwerbe-Verbot für junge Talente nachdenken zu wollen. Geplant ist, dass Spieler unter 16 Jahren nicht wechseln dürfen. Diese Planspiele gibt es in der DFL aber nicht erst seit dem Fall Franke, sondern schon seit Monaten. Ergebnisse gibt es noch nicht.

Ein von Platini angeregtes juristisches Verbot ist zudem kaum durchsetzbar. Es müsste vielmehr eine freiwillige Vereinbarung der Vereine getroffen werden. Die gab es in Deutschland schon einmal, wurde aber 2007 wieder aufgekündigt - weil sich Vereine wie der FC Bayern im Talente-Wettbewerb mit internationalen Topklubs durch die freiwillige Beschränkung im Nachteil sahen.

Quelle: ntv.de, dpa

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