Fußball

Druck auf EM-Ausrichter Ukraine Platini setzt letzte Frist

2012 soll die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine stattfinden. Bis dahin gibt es noch viel zu tun, vor allem der Stadionbau in der Ukraine macht der Uefa große Sorgen. So große, dass Präsident Michel Platini bis Juni deutliche Fortschritte fordert - sonst werden Konsequenzen gezogen. Auch ein EM-Entzug scheint möglich.

Uefa-Präsident Michel Platini verliert die Geduld mit der Ukraine.

Uefa-Präsident Michel Platini verliert die Geduld mit der Ukraine.

(Foto: REUTERS)

Uefa-Präsident Michel Platini hat angesichts der Probleme mit den Stadien in Kiew und Lemberg für die Fußball-EM 2012 der Ukraine eine letzte Frist bis Mitte Juni gestellt. "Sie müssen in den nächsten zwei Monaten deutliche Fortschritte erzielen und zeigen, dass sie für die EM bereit sind", sagte der Franzose nach einem Treffen mit dem neuen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch in Kiew.

Platini betonte aber, dass es sich nicht um ein Ultimatum handelt. "Ich bin zuversichtlich, denn Janukowitsch weiß genau, was noch alles zu tun ist. Er hat garantiert, dass wir bei der EURO 2012 in der Ukraine optimale Bedingungen haben. Das betrifft die komplette Infrastruktur", sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union, der bei seiner Inspektionsreise nicht nur die vier vorgesehenen EM-Stadien in Kiew, Lemberg, Donezk und Charkow, sondern auch Hotels und Flughäfen begutachtet hatte.

Fünf Monate Rückstand in Kiew

Sollten die Arbeiten in den Arenen in Kiew und Lemberg nicht zügig vorangehen und es in zwei Monaten keine Fortschritte geben, werde es in der Ukraine nur zwei Spielstätten geben, sagte Platini. Allerdings ist auch ein totaler EM-Entzug für die Ukraine denkbar.

Von der bunten Folklore zur Begrüßung ließ sich Platini nicht blenden. In der Ukraine liegt Einiges im Argen.

Von der bunten Folklore zur Begrüßung ließ sich Platini nicht blenden. In der Ukraine liegt Einiges im Argen.

(Foto: dpa)

Durch die Wirtschaftskrise, den ungewöhnlich harten Winter und politische Gerangel um Geld und Einfluss lagen die Bauarbeiten an Stadien, Flughäfen und Straßen monatelang brach. Allein mit den Maßnahmen im Final-Stadion in Kiew sind die Organisatoren mehr als fünf Monate im Verzug. Ohne ein funktionstüchtiges Stadion in Kiew werde es keine EM-Endrunde in der Ukraine geben, hatte die Uefa-Exekutive immer wieder erklärt. Deutschland stehe als zweiter Ausrichter neben Polen bereit, wurde Platini in ukrainischen Medien zitiert.

"Keinen Plan B oder C"

Offiziell betonte der Uefa-Boss: "Es gibt keinen Plan B und auch keinen Plan C. Präsident Janukowitsch hat mir garantiert, dass die Arbeiten gemacht und rechtzeitig fertig werden." In Polen wird in Warschau, Danzig, Posen und Breslau gespielt. Von dort meldet die Uefa keine Probleme.

Obwohl die Ukraine seit Monaten kurz vor dem Staatsbankrott steht, will die Regierung in diesem Jahr rund 100 Millionen Euro für die Vorbereitungen der EM 2012 zur Verfügung stellen. Sogar Janukowitsch hatte eingeräumt, die gegenwärtige Infrastruktur sei in "katastrophaler Verfassung". Sein Land werde jetzt "den höchsten Gang" einlegen und den Rückstand wettmachen".

Quelle: ntv.de, sid/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen