Wechsel zum FC Arsenal perfekt Podolski reif für die Insel
30.04.2012, 14:59 Uhr
"Hi Leute": Lukas Podolski.
(Foto: dpa)
Nationalspieler Lukas Podolski wechselt vom 1. FC Köln in die Premier League zum FC Arsenal. Wie der Bundesligist mitteilt, sind sich beide Vereine und der Spieler einig. Der lässt verlauten, er habe sich nicht gegen Köln, sondern "für eine tolle Chance" entschieden. Den Vernehmen nach soll er aber auch in London Geld fürs Fußballspielen bekommen.
Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski wechselt vom Bundesligisten 1. FC Köln zum FC Arsenal. Wie die Kölner mitteilten, haben sich beide Vereine und der Spieler auf den Transfer geeinigt. Der 1. FC Köln erhält eine Ablösezahlung, über deren Höhe Vertraulichkeit vereinbart wurde. Im Gespräch sind 13 Millionen Euro. Der 26-jährige Podolski verlässt den abstiegsgefährdeten Klub ein Jahr vor Ablauf seines regulären Vertrags Richtung London.
Geburtstag: 4. Juni 1985in Gleiwitz. - Größe: 1,82 m. - Gewicht: 83 kg. - Position: Angriff. - Vereine:1. FC Köln (2003 bis 2006), Bayern München (2006 bis 2009), 1. FC Köln (2009 bis2012), FC Arsenal (ab 2012). - 95 Länderspiele (43 Tore), 209 Bundesligaspiele (70Tore), 30 Zweitligaspiele (24 Tore). - Erfolge: WM-Dritter 2006 und 2010,EM-Zweiter 2008, deutscher Meister (2008), deutscher Pokalsieger (2008), 10-malTorschütze des Monats.
Der Wechsel zu Arsenal gebe ihm die Möglichkeit, auf internationaler Ebene in einem europäischen Topklub zu spielen, ließ Podolski verlauten. Er habe sich nicht gegen Köln, sondern "für diese tolle Chance in meiner sportlichen Laufbahn entschieden". Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, da der 1. FC Köln, die Fans und die Stadt für ihn etwas ganz Besonderes seien. "Ich werde den FC immer in meinem Herzen tragen." Podolski meldete sich auch via Twitter: "Hi Leute, ab der kommenden Saison werde ich beim FC Arsenal spielen." Und über Facebook appellierte der 95-malige Nationalspieler an die Fans: "Wir müssen jetzt gemeinsam alle Kräfte bündeln und uns ausschließlich auf den Klassenerhalt konzentrieren."
Verein am Rande des Nervenzusammenbruchs
Wie es in Köln ohne Podolski weiter gehen wird, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Im Fernduell mit Hertha BSC will der FC zunächst am letzten Spieltag am Samstag im Heimspiel gegen den FC Bayern München den Relegationsplatz zu sichern, um dann im Duell gegen den Zweitliga-Dritten die Klasse zu halten. Kölns Geschäftsführer Claus Horstmann bedauert den Verlust seines Starspielers: "Wir waren zu einem wettbewerbsfähigen Angebot bereit und hätten den Vertrag mit Lukas Podolski auf dieser Basis gerne verlängert." Allerdings bedeute die frühe Entscheidung auch Planungssicherheit. "Das ist gut so. Wir werden die Chance nutzen, den Transfererlös in die Qualität der Profimannschaft sowie in die Nachwuchsförderung zu investieren."
Für Podolski, der in London unter Teammanager Arsene Wenger zusammen mit seinem Nationalmannschaftskollegen Per Mertesacker spielen wird, ist es der zweite Versuch, Fuß auf der großen Fußball-Bühne zu fassen. Zwischen 2006 und 2009 spielte der gebürtige Pole bei Rekordmeister Bayern München, ohne dabei auch nur ansatzweise an seine überragenden Leistungen in der Nationalmannschaft anknüpfen zu können. Die Rückkehr 2009 für zehn Millionen Euro nach Köln sahen viele Kritiker als Rückschritt an, zumal der FC in den drei Jahren nie die gesteckten Erwartungen erfüllen konnte. Jetzt zieht Podolski nach 180 Pflichtspielen und 86 Toren einen Schlussstrich unter seine Liebesbeziehung zum 1. FC Köln. Er hinterlässt einen Verein am Rande des Nervenzusammenbruchs, der sich ohne seine Star erst wieder neu finden muss.
Quelle: ntv.de, dpa/sid