Russland nun unter Druck Portugal hat das Halbfinale vor Augen
21.06.2017, 19:52 Uhr
Ronaldo sorgt früh für den einzigen Treffer.
(Foto: picture alliance / Alexander Zem)
Russlands Trainer macht nach der Niederlage beim Confed Cup drei Fehler seines Teams aus: Nicht auf Ronaldo aufgepasst, Flanke nicht verhindert und den Superstar zum Kopfball kommen lassen. In den restlichen 82 Minuten gelingt das dann besser.
Dank Superstar Cristiano Ronaldo nimmt Europameister Portugal beim Confed Cup klar Kurs auf das Halbfinale. Gastgeber Russland indes erhält mit der 0:1 (0:1)-Niederlage in Moskau einen herben Dämpfer. Unbeeindruckt von den Vorwürfen des Steuerbetrugs in Spanien stellte Weltfußballer Ronaldo schon nach acht Minuten mit seinem Führungstreffer die Weichen auf Sieg. Nach Flanke des Dortmunders Raphael Guerreiro überwand Portugals Rekordtorschütze mit seinem 74. Länderspieltreffer den russischen Torwart Igor Akinfejew in dessen 100. Länderspiel per Kopf aus fünf Metern. Fjodor Kudrjaschow und die gesamte russische Abwehr sahen dabei gleichfalls gar nicht gut aus.
Russlands Coach Stanislaw Tschertschessow bedauerte die entscheidende Szene des Spiels: "Wir haben nicht auf Ronaldo aufgepasst. Wir haben zugelassen, dass der Ball in den Strafraum kam", kritisierte er. "Wir haben zugelassen, dass er dort zum Kopfball kommt. Aber das war nicht bloß unser Fehler. Das zeigt auch Ronaldos Qualität", fügte der frühere Bundesliga-Torhüter von Dynamo Dresden hinzu.
Sein Team (3 Punkte) muss nach dem 2:0-Auftaktsieg gegen Neuseeland nun sein letztes Vorrunden-Spiel gegen Mexiko am Samstag unbedingt gewinnen, um nicht vorzeitig die Segel streichen zu müssen. Nur die ersten beiden Teams jeder Gruppe erreichen die Halbfinals. Portugal verfügt nun über vier Punkte und steht zu gleicher Zeit gegen Neuseeland vor einer Pflichtaufgabe. Den Iberern fehlt nur noch ein Zähler zum sicheren Halbfinaleinzug. "Wir haben uns gegenüber dem Spiel gegen Mexiko verbessert", sagte Europameister-Trainer Fernando Santos."Wir haben keine Tore kassiert, wir waren besser in Bewegung."
Akinfejew verhindert Schlimmeres
Russland begann bei anfänglich strahlendem Sonnenschein selbstbewusst und wurde von den 42.759 Zuschauern im ausverkauften Spartak-Stadion der Hauptstadt lautstark unterstützt. Doch nach dem Schock in Minute acht offenbarte sich zunehmend ein Klassenunterschied. Portugal ließ in weiten Phasen der ersten Halbzeit den Ball gekonnt laufen. Bei Russland kamen viele Pässe lange Zeit nicht in der Spitze an.
So war es Jubilar Akinfejew zu verdanken, dass Russland nicht schon vor der Pause hoffnungslos in Rückstand geriet. Nachdem sich Ronaldo unbedrängt von rechts dem russischen Tor genähert hatte, reagierte der Kapitän mit einer glänzenden Fußparade (32.). Auch nach Wiederbeginn machte der 31-Jährige im Kasten der WM-Gastgeber seinen Fehler beim 0:1 mehr als wett, als er sich nach einem gefährlichen Kopfball gegen Stürmer-Talent Andre Silva auf dem Posten zeigte (50.).
Nachdem der Favorit seine Chancen nicht nutzte, kamen die Russen nach einer Stunde besser ins Spiel, erzielten im Mittelfeld optische Überlegenheit. Dortmunds Guerreiro war da schon nicht mehr auf dem Feld, verletzt am Sprunggelenk verließ er - von zwei Helfern gestützt - nach 65 Minuten humpelnd das Stadion. Doch Gefahr für das Gehäuse von Portugal-Keeper Rui Patricio drohte in der anhaltenden Drangphase der Russen bis zum Schlusspfiff selten.
Quelle: ntv.de, juw/dpa