Fußball

Gefühlter Sieg in Valencia Raul lässt Schalke träumen

Der spanische Altstar Raul verschafft dem FC Schalke im Achtelfinal-Hinspiel beim FC Valencia eine gute Position für das Erreichen des Champions-League-Viertelfinals. Bei der Rückkehr in seine Heimat gleicht er die Führung der Spanier mit einem Rekordtreffer aus.

Raul lässt sich von seinen Teamkollegen für das Ausgleichstor feiern. Zu Recht.

Raul lässt sich von seinen Teamkollegen für das Ausgleichstor feiern. Zu Recht.

(Foto: AP)

Stürmerstar Raúl hat die Rückkehr nach Spanien mit seinem Europapokal-Rekordtreffer gekrönt und dem FC Schalke 04 das Tor zum Viertelfinale der Champions League weit aufgestoßen. Die spanische Fußball-Legende erzielte beim glücklichen 1:1 (0:1) im Hinspiel beim FC Valencia in der 64. Minute seinen 71. Treffer im Europapokal. Im Rückspiel am 9. März in der heimischen Arena reicht "Königsblau" schon ein torloses Remis zum zweiten Einzug in die Runde der letzten Acht in der Fußball-Königsklasse. Vor etwa 45.000 Zuschauern hatte Roberto Soldado (17.) die Hausherren in Führung gebracht. Das Tor des Stürmers reichte Valencia auch im dritten Europapokal-Anlauf nicht zu einem Heimsieg gegen Schalke.

"Da zeigt sich die Klasse von Raúl, dass er dieses Tor macht. Wir haben alle Chancen im Rückspiel", sagte Schalkes Peer Kluge nach dem durchaus schmeichelhaften Remis. "Wir haben dagegengehalten. Wir können zufrieden sein", sagte Lukas Schmitz, der in der Nachspielzeit allerdings die Gelb-Rote-Karte sah und im Rückspiel fehlen wird. Sein Ausfall ist eine herbe Schwächung, da es Schalke an brauchbaren Linksverteidigern mangelt.

Raúl wurde bei seinem ersten Auftritt in der spanischen Heimat seit Beginn des Schalke-Engagements im Sommer 2010 sehr freundlich empfangen. Auf Spruchbändern grüßten ihn die spanischen Fans. Bis zu seinem erhofften 13. Tor für seinen neuen Club gegen den spanischen Lieblingskontrahenten glückte dem 33-Jährigen allerdings wenig. Der Routinier wirkte aufgedreht und hatte kein Fortune, dann schlug er aber eiskalt zu, überflügelte im Europa-Ranking Filipo Inzaghi (AC Mailand/70 Tore) und bescherte Schalke das ersehnte Auswärtstor.

Huntelaar erneut glücklos

Glücklos: Klaas-Jan Huntelaar schaffte es neun Meter freistehend vor dem Valencia-Tor nicht, den Ball auf den Kasten zu bringen.

Glücklos: Klaas-Jan Huntelaar schaffte es neun Meter freistehend vor dem Valencia-Tor nicht, den Ball auf den Kasten zu bringen.

(Foto: dpa)

Die erste große Chance des Spiels bot sich seinem seit fast drei Monaten im Schalke-Trikot glücklosen Sturmpartner Klaas Jan Huntelaar (9.). Völlig frei stand der Niederländer nach Zuspiel von Benedikt Höwedes vor dem Valencia-Tor, traf aber - bezeichnend für seine Form - den Ball nicht.

Schalkes durchaus couragierter Spielweise in der Anfangsphase tat das keinen Abbruch, aber die Ernüchterung folgte rasch. Soldado war viel zu schnell für Christoph Metzelder und schoss aus kurzer Distanz unbedrängt zu seinem sechsten Champions-League-Tor im sechsten Spiel ein. Schlechter hätte es für Königsblau nicht laufen können.

Heldt fordert ein Tor, Raul gehorcht

Schalke zeigte sich immerhin trotzig. Jefferson Farfan versuchte, Dampf zu machen über rechts. Einen Kopfball von Peer Kluge (26.) konnte Valencia-Torwart Vicente Guaita gerade noch über das Tor lenken. In der zuletzt wieder gelobten Schalke-Abwehr stimmte die Abstimmung allerdings überhaupt nicht. Mit schnellem Spiel brachten die Hausherren S04 immer wieder durcheinander. Soldados Kopfball (30.) strich knapp vorbei. Aritz Aduriz (33.) traf das Außennetz, viel sprach für die erste Schalke-Niederlage in Valencia, nachdem es 1997 auf dem Weg zum Uefa-Pokalsieg und 2007 in der Champions-League schon jeweils Unentschieden gegeben hatte.

"Wir haben auch unsere Chancen. Wir müssen ein Tor machen", forderte Sportdirektor Horst Heldt zur Halbzeit. Raúl (48.) kam einem Treffer schnell nahe, doch sein erster Torschuss wurde von Guaita pariert. Auf der Gegenseite parierte Manuel Neuer (54.) gegen Soldado. Und dann kam Raúls großer Moment. Nach spanischer Co-Produktion mit José Manuel Jurado schoss er zum durchaus schmeichelhaften Ausgleich ein. Gegen kaum ein Team traf Raúl schon zu Spanien-Zeiten für Real Madrid so gerne - unter anderem auch im Champions League-Finale 2000.

FC Valencia - Schalke 04 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Soldado (17.), 1:1 Raul (63.)

Gelb-Rote Karten: Schmitz wegen wiederholten Foulspiels (90.+4)
Gelbe Karten: Costa - Matip, Neuer, Jurado (2)

Valencia: Guaita - Miguel, Navarro, Ricardo Costa, Mathieu (79.  Alba) - Mehmet Topal - Banega (68. Vicente), Dominguez (68.  Joaquin), Tino Costa - Soldado, Aduriz

Schalke: Neuer - Uchida, Höwedes, Metzelder, Schmitz - Kluge,  Matip - Farfan (78. Draxler), Jurado (83. Edu) - Raul, Huntelaar (90. Hao)

Schiedsrichter: Alexej Nikolajew (Russland)
Zuschauer: 50.000

Torschüsse: 18:11
Ecken: 5:7
Ballbesitz: 59:41 Prozent
Fouls: 8:18

Quelle: ntv.de, dpa

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