Fußball

Der 100-Millionen-Rücken als Achillesferse Real-Fans bangen um Rekordeinkauf Bale

Gareth Bale und sein Rücken, das Thema beschäftigt derzeit Real Madrid samt Anhang.

Gareth Bale und sein Rücken, das Thema beschäftigt derzeit Real Madrid samt Anhang.

(Foto: dpa)

Der Rücken von Gareth Bale lässt die Madrider Sportblätter zu medizinischen Fachzeitschriften werden. Sie rätselten, wie schlimm die angeblichen Rückenprobleme von 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale wirklich sind. Die Fans sind besorgt, der Verein beschwichtigt.

Real Madrid hat bislang wenig Freude an 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale. Der teuerste Fußballer der Welt konnte kaum eingesetzt werden und ein Bericht über angebliche Rückenprobleme von Bale hat nun für neuen Wirbel gesorgt. "Wie fit ist der Waliser wirklich?", fragen sich die Real-Fans besorgt.

Kleinere Verletzungen von Bale haben die Traumehe mit Cristiano Ronaldo bisher nicht zur recht Entfaltung kommen lassen.

Kleinere Verletzungen von Bale haben die Traumehe mit Cristiano Ronaldo bisher nicht zur recht Entfaltung kommen lassen.

(Foto: REUTERS)

Seit seinem Wechsel Anfang September von Tottenham Hotspur nach Madrid für eine Rekord-Ablösesumme bestritt Bale für die "Königlichen" noch kein Spiel über 90 Minuten. Als Grund gab der Club Muskelzerrungen an. Das Sportblatt "Marca" jagte den Real-Fans am Samstag einen neuen Schrecken ein. Der Neuzugang leide an einem Bandscheibenvorfall, berichtete Spaniens auflagenstärkste Zeitung. Die Verletzung ähnele der des früheren Real-Stürmers Gonzalo Higuaín, der am Rücken operiert und mehr als drei Monate pausieren musste.

Ein ganze normale Vorwölbung

Das Dementi des Vereins ließ nicht lange auf sich warten. Der Bericht sei "von Grund auf falsch", erklärte Real in einem Kommuniqué. "Der Spieler leidet nicht an einem Bandscheibenvorfall." Allerdings räumte der Club ein: "Bale hat eine kleine, chronische Bandscheibenvorwölbung." Diese behindere ihn aber in keiner Weise in seiner professionellen Aktivität. Mannschaftsarzt Carlos Díez ergänzte: "Die meisten Fußball-Profis haben solche Vorwölbungen." Bale müsse nicht operiert werden, sagte er dem Sender Cadena SER.

Damit waren die Sorgen der Fangemeinde aber längst nicht ausgeräumt. In der Madrider Presse entbrannte eine Debatte über die Frage: Wie ernst ist eine Bandscheibenvorwölbung für einen Fußballstar? Bale hatte bereits 2011 und 2012 bei Tottenham zweimal wegen Rückenproblemen pausieren müssen.

Der nächste Woodgate?

Die Madrider Sportblätter ähnelten medizinischen Fachzeitschriften, in denen sich führende Experten zu Wort meldeten. Einige, wie der Neurochirurg Alberto Isla, gaben dem Verein Recht und betonten, dass ein solches Leiden die Leistungsfähigkeit eines Fußballstars nicht beeinträchtige. Andere hingegen äußerten Bedenken. "Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass aus der Vorwölbung ein Bandscheibenvorfall wird", meinte der Mediziner Avelino Parajón in "Marca". "Wenn Real von dem Leiden wusste und Bale trotzdem verpflichtete, hat der Club einen Fehler begangen."

Das Sportblatt "As" erinnerte daran, dass Real schon in der Vergangenheit Fußballer für viel Geld verpflichtet hatte, die aufgrund von Verletzungen sich später als Fehleinkäufe erwiesen. Dazu gehörten der Engländer Jonathan Woodgate (Ablöse: 20 Millionen Euro), der wegen einer Serie von Blessuren kaum eingesetzt werden konnte, oder der Brasilianer Kaká (65 Millionen), der aufgrund von Leistenbeschwerden bei Real nie zu seiner Glanzform fand.

Quelle: ntv.de, Hubert Kahl, dpa

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