Fußball

Vor Halbfinale gegen Barça Real Madrid dreht durch

Zwischen Guardiola (l.) und Mourinho herrscht vor dem Rückspiel dicke Luft.

Zwischen Guardiola (l.) und Mourinho herrscht vor dem Rückspiel dicke Luft.

(Foto: REUTERS)

Vor dem vierten und letzten Clásico in dieser Saison ist die Stimmung zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid am Siedepunkt. Zum Halbfinal-Rückspiel in der Champions League machen die Madrilenen Stimmung gegen Schiedsrichter De Bleeckere. Doch das ist nicht der einzige Giftpfeil.

Schiedsrichter Frank De Bleeckere.

Schiedsrichter Frank De Bleeckere.

(Foto: REUTERS)

In einem Film auf der Internetseite von Real wird dem belgischen Unparteiischen vorgeworfen, den FC Barcelona im Halbfinal-Rückspiel der letzten Saison gegen Inter Mailand - damals noch von Mourinho trainiert - bevorteilt zu haben. De Bleeckere hatte damals Thiago Motta nach einem Foul an Sergio Busquets vom Platz gestellt – der habe aber nur geschauspielert, behauptet Real. "Es ist zu hoffen, dass De Bleeckere nicht auch in dieser Partie in die Falle tappt", heißt es in dem Video. Die Antwort von Barcelona ließ nicht lange auf sich warten: Der designierte spanische Meister veröffentlichte seinerseits einen Film, der unter anderem ein schweres Foul von Reals Pepe an Weltfußballer Messi zeigt

Mourinho selbst wertet die Nominierung De Bleeckeres durch die Uefa als Angriff auf seine Person. "Warum Övrebö? Warum Busacca? Warum De Bleeckere?" hatte der Portugiese nach der Hinspiel-Niederlage vorwurfsvoll in die Runde geworfen. All diese Referees stehen auf der "schwarzen Liste" von Mourinho und sollen in ihren Entscheidungen Barça bevorzugt haben. Auch Wolfgang Stark ist für den 48-Jährigen ein rotes Tuch – der Deutsche hatte im Hinspiel Real-Verteidiger Pepe vom Platz gestellt und Mourinho selbst auf die Tribüne verwiesen.

Uefa weist Beschwerden ab

Sergio Busquets soll seinen Gegenspieler rassistische beleidigt haben.

Sergio Busquets soll seinen Gegenspieler rassistische beleidigt haben.

(Foto: REUTERS)

Doch nicht nur mit den Unparteiischen stehen die Königlichen und ihr Trainer auf Kriegsfuß. Auch einzelne Spieler des Erzrivalen bekommen den Zorn der Madrilenen zu spüren, wie Mittelfeldspieler Sergio Busquets, der als Rassist geschmäht wird. Dem 22-Jährigen wird vorgeworfen, im Hinspiel Madrids dunkelhäutigen Verteidiger Marcelo als "Mono" ("Affe") beschimpft zu haben. Wer Busquets' Lippen im entsprechenden Video liest, könnte allerdings tatsächlich zu dieser Erkenntnis kommen. Real fordert daher eine Sperre von zwei Spielen für den spanischen Nationalspieler.  

Doch damit nicht genug: Auch die vermeintlichen Provokateure Dani Alves und Pedro sollen für zwei Spiele, Seydou Keita, Victor Valdes und Javier Mascherano für jeweils eine Partie gesperrt werden. Und Pep Guardiola, dessen 'perfiden Plan' die Spieler ja befolgt hätten, solle bitte auch bestraft werden. Die Uefa hat die Beschwerden inzwischen abgewiesen.

Barcelona mit Puyol und Iniesta

Puyol (l.) und Iniesta stehen im Rückspiel wieder zur Verfügung.

Puyol (l.) und Iniesta stehen im Rückspiel wieder zur Verfügung.

(Foto: REUTERS)

Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel sind die Chancen für Real, tatsächlich noch in das Finale der Königsklasse einzuziehen, sehr gering. Die Statistik spricht jedenfalls gegen die Madrilenen: In europäischen Wettbewerben hat noch kein Gegner des FC Barcelona ein 0:2 umkehren können. Außerdem können die Blauroten wieder auf zwei ihrer Schlüsselfiguren zählen: Abwehrchef Carles Puyol und Mittelfeld-Genie Andrés Iniesta haben ihre Verletzungen auskuriert.    

Die Madrider Mannschaft redete sich indes selbst stark. "Man weiß nie, was passieren kann", sagte Kapitän Iker Casillas. Verteidiger Sergio Ramos, der wie Pepe gesperrt fehlt, meinte: "Wir haben Hoffnung." Und Stürmer Gonzalo Higuain kündigte an, "dass wir unser Leben geben werden, um dort zu gewinnen." Coach Mourinho hatte ein Weiterkommen schon nach der Pleite Heimspiel abgehakt: "Wir sind schon ausgeschieden", erklärte der Portugiese, der das Spiel nach seinen Entgleisungen heute von der Tribüne aus anschauen muss.

FC Barcelona - Real Madrid, 20.45 Uhr

Barcelona: Victor Valdes - Dani Alves, Mascherano, Pique, Puyol - Xavi, Busquets, Iniesta - Villa, Messi, Pedro
Madrid: Casillas - Arbeloa, Ricardo Carvalho, Raul Albiol, Marcelo - Xabi Alonso, L. Diarra - Di Maria, Özil, Ronaldo - Adebayor
Schiedrichter: De Bleeckere (Belgien)

Quelle: ntv.de, tle/sid/dpa

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