Fußball

"Mehr Pech ist unmöglich" Real Madrid hängt Barcelona ab

Barcelonas Seydou Keita muss langsam ein Fernglas auspacken, um Real Madrid in der Tabelle nicht aus den Augen zu verlieren.

Barcelonas Seydou Keita muss langsam ein Fernglas auspacken, um Real Madrid in der Tabelle nicht aus den Augen zu verlieren.

(Foto: REUTERS)

Rollentausch in Spanien: Nicht Real Madrid jagt in dieser Saison den FC Barcelona, sondern die Katalanen hecheln dem Rekordmeister hinterher. Während der Titelverteidiger in Getafe stolpert, gewinnt Real ein turbulentes Madrider Derby. Der Clasico in zwei Wochen hat nun Endspielcharakter.

Sechs Punkte Vorsprung auf Barcelona hatte Real unter Jose Mourinho noch nie.

Sechs Punkte Vorsprung auf Barcelona hatte Real unter Jose Mourinho noch nie.

(Foto: REUTERS)

Es sind zwar erst 13 Spieltage in der spanischen Primera Division absolviert, doch Real Madrid ist dem Titelgewinn schon jetzt einen großen Schritt näher gekommen. Mit einem 4:1-Sieg im Madrider Lokalderby gegen Atlético setzte sich das Team mit den deutschen Fußball-Nationalspielern Mesut Özil und Sami Khedira in der Primera División von der Konkurrenz ab. Titelverteidiger FC Barcelona erlitt mit 0:1 beim FC Getafe überraschend seine erste Saisonniederlage und liegt sechs Punkte hinter den "Königlichen" zurück.

Nachdem Real in den vergangenen drei Jahren den Katalanen hinterhergehechelt war, sind die Rollen nun vertauscht. Barça-Trainer Josep Guardiola wurde nach dem Patzer in der Madrider Vorstadt mit der Frage konfrontiert, ob der Titel damit bereits verloren sei. "Das glaube ich nicht", antwortete der Coach. "Die Saison ist noch lang. Aber wir haben jetzt kaum noch Spielraum für weitere Aussetzer." In zwei Wochen muss Barça zum "Clásico" bei Real im Bernabéu-Stadion antreten und Abwehrspieler Gerard Pique kündigte bereits Wiedergutmachung an: "Die Fans müssen uns weiter vertrauen.  Es ist noch nichts verloren. Wir fahren in zwei Wochen ins  Bernabeu-Stadion, um zu gewinnen."

Schwache Chancenverwertung

Im Pech gegen Getafe: Lionel Messi blieb ohne ein Tor, das auch zählte.

Im Pech gegen Getafe: Lionel Messi blieb ohne ein Tor, das auch zählte.

(Foto: REUTERS)

Das 0:1 am Samstagabend in Getafe versetzte den spanischen Meister und Champions-League-Sieger beinahe in einen Schockzustand. Lionel Messi & Co hatten 90 Minuten lang vergeblich das Tor des Außenseiters berannt. Ein Kopfball-Treffer von Juan Valera (67.) machte Barças erste Punktspiel-Niederlage seit sieben Monaten perfekt. In der Nachspielzeit wurde ein reguläres Messi-Tor wegen Abseits nicht anerkannt, kurz darauf traf der Argentinier nur den Pfosten.

"Es ist eine Schande, dass unser Aufwand nicht belohnt wurde", haderte Barca-Stürmer David Villa nicht nur mit dem Schiedsrichter, sondern auch mit der schwachen  Chancenverwertung seiner Elf. "Mehr Pech ist unmöglich. Barcelona macht sich das Leben in der Liga kompliziert", kommentierte die  Sporttageszeitung "Sport".

Ein Lob für die Schienbeinschoner

Nach einer Sensation hatte es anfangs auch im Madrider Lokalderby ausgesehen. Atlético war durch Adrián (14.) in Führung gegangen und hoffte auf seinen ersten Sieg im Bernabéu-Stadion seit zwölf Jahren. Ein Foul von Torwart Thibaut Courtois an Karim Benzema brachte jedoch die Wende: Der Atlético-Keeper wurde vom Platz gestellt, der Ex-Bundesliga-Profi Diego musste für Ersatztorwart Sergio Asenjo das Feld räumen, und Cristiano Ronaldo (24.) verwandelte den fälligen Foulelfmeter zum Ausgleich.

Knackpunkt: Atletico-Keeper Thibaut Courtois fliegt vom Platz. Den ebenfalls verhängten Foulelfmeter nutzt Cristiano Ronaldo zum 1:1. Danach dominiert Real.

Knackpunkt: Atletico-Keeper Thibaut Courtois fliegt vom Platz. Den ebenfalls verhängten Foulelfmeter nutzt Cristiano Ronaldo zum 1:1. Danach dominiert Real.

(Foto: REUTERS)

Mit den in Unterzahl spielenden Rot-Weißen hatte Real wenig Mühe. Angel di María (48.), Gonzalo Higuaín (64.) und Ronaldo (82.) mit einem weiteren Elfmeter schossen den Derby-Sieg der "Königlichen" heraus. Real-Trainer José Mourinho beklagte die raue Gangart Atléticos, das in der Schlussphase in Diego Godín einen weiteren Akteur durch Platzverweis verlor: "Zum Glück sind die Schienbeinschützer aus Carbon. Sie sind teuer, aber sie tun ihren Job."

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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