Fußball

"In Madrid herrscht Panik" Real geht mit Ronaldo Risiko gegen ManCity

Sieht doch eigentlich ganz gesund aus: Cristiano Ronaldo im Training mit Marcelo, scherzend.

Sieht doch eigentlich ganz gesund aus: Cristiano Ronaldo im Training mit Marcelo, scherzend.

(Foto: imago/BPI)

Ist Ronaldo wirklich wieder ganz fit? Vor dem Rückspiel gegen ManCity geht in Madrid die Angst um, dass der angeschlagene Real-Stürmerstar nicht die gesamte Partie durchhält - und dass er durch seine zu frühe Rückkehr womöglich seine Zukunft aufs Spiel setzt.

Cristiano Ronaldo ist bereit. Die Fußballer von Real Madrid werden heute (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) nach dem 0:0 im Hinspiel im Halbfinale der Champions League gegen Manchester City nun doch mit ihrem Stürmerstar antreten. Der Portugiese, der wegen einer Verletzung am Oberschenkel zwei Wochen pausiert hat, sei wieder "zu 100 Prozent fit", sagte Trainer Zinedine Zidane. Auf Karim Benzema und Casemiro wird Spaniens Rekordmeister dagegen im Santiago Bernabéu verzichten müssen. Beide Stammkräfte sind angeschlagen.

Wie wichtig Ronaldo für Real ist, zeigt die Statistik: Mit 16 Toren und vier Torvorlagen war der 31-Jährige in dieser Champions-League-Saison an gut 83 Prozent aller Treffer von Real beteiligt. "Er ist ein ganz besonderer Spieler. Seine Zahlen beweisen das, und wir brauchen ihn", sagte Zidane bei der Bekanntgabe des 21-Mann-Kaders, dem auch der deutsche Weltmeister Toni Kroos angehört. Die schnelle Genesung Ronaldos stimmt einige allerdings misstrauisch. Spekulationen warf unter anderem die gewöhnlich gut informierte TV-Fußballsendung "El Chiringuito" auf. Die Erholung Ronaldos - über dessen Verletzung sich Real bis zuletzt ausgeschwiegen hatte - schreite keineswegs so gut voran wie der Klub verlauten lasse. Der 31-Jährige wolle seinen Einsatz erzwingen, der Verein befürchte aber, dass Ronaldo seine Gesundheit aufs Spiel setzen und im Falle des Einzugs im Finale am 28. Mai in Mailand fehlen könnte.

"Gehen mit Ronaldo keine Risiken ein"

Portugals Ex-Teamarzt Nuno Campos hatte bereits gewarnt, Ronaldo könne bei einer zu frühen Rückkehr die Europameisterschaft im Juni verpassen. Vor dem Duell gegen ManCity werden schmerzhafte Erinnerungen wach: Wegen einer im Verein nicht richtig ausgeheilten Entzündung im Knie war der Torjäger 2014 angeschlagen zur WM in Brasilien gereist. Der erfahrene Mediziner sprach von einem möglichen Muskelfaserriss, bei dem die Genesungszeit bei 18 bis 21 Tagen liege. Zidane sagte dazu: "Wir gehen mit Ronaldo keine Risiken ein." Der hatte am 20. April nach einem missglückten Fallrückzieher beim 3:0 gegen den FC Villarreal in der Primera Division kurz vor Schluss das Feld verlassen müssen.

Da also der an einer Muskelverletzung am rechten Oberschenkel laborierende Benzema mit Sicherheit fehlen wird und Form und Fitness Ronaldos fraglich sind, wird gegen die Citizens mehr denn je der dritte im "BBC"-Sturmbund, der Waliser Gareth Bale, gefragt sein. Fans und Medien hatten ManCity nach der Auslosung als "Kanonenfutter" bezeichnet, nun aber stellt sich die Situation ob der Verletzungsprobleme etwas anders dar. "In Madrid herrscht Panik", schrieb gar die Zeitung "El Economista". So setzt Real nicht nur auf Ronaldo, sondern auch auf Torhüter Keylor Navas, der in dieser Saison in der Königsklasse daheim noch kein Tor kassierte. Und darauf, dass der Gegner nicht unbedingt in Form ist.

Die Citizens, ihres Zeichens nach dem Triumph Leicester Citys entthronter Titelverteidiger, verloren am Sonntag in der englischen Premier League mit 2:4 beim FC Southampton. Doch Trainer Manuel Pellegrini, der heute auf den verletzten David Silva verzichten muss, schonte alle Leistungsträger. Der Scheichklub steht erstmals im Halbfinale - und hat Respekt vor dem zehnmaligen Titelträger  Real, gerade nach dem souveränen 3:0-Sieg von Kroos & Co. über den VfL Wolfsburg im Viertelfinale. "Wir wissen, dass es sehr schwer werden wird, vor allem weil sie im eigenen Stadion sehr gut spielen", erklärte Verteidiger Eliaquim Mangala. Ziel des künftigen Teams von Noch-Bayern-Trainer Josep Guardiola sei aber durchaus der Gewinn der Champions League, sagte Mangala.

Quelle: ntv.de, Emilio Rappold und Tobias Brinkmann, dpa

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